Otto von Bismarck prägte als erster deutscher Reichskanzler maßgeblich die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts.
Die Geschichte der Sozialversicherung in Deutschland begann unter Bismarcks Führung mit den wegweisenden Sozialgesetzen zwischen 1883 bis 1889. Als Reaktion auf die zunehmende Industrialisierung und die damit verbundenen sozialen Probleme führte er die Krankenversicherung (1883), die Unfallversicherung (1884) und die Invaliditäts- und Altersversicherung (1889) ein. Diese Reformen waren revolutionär für ihre Zeit und legten den Grundstein für den modernen Sozialstaat. Die Krankenversicherung 1883 bot erstmals grundlegende medizinische Versorgung für Arbeiter, inklusive Krankengeld und ärztlicher Behandlung.
Bismarcks Weg zur deutschen Einheit führte über drei Einigungskriege: den Deutsch-Dänischen Krieg 1864, den Deutschen Krieg 1866 und den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Die Reichsgründung 1871 markierte den Höhepunkt seiner politischen Karriere. Als "Eiserner Kanzler" verfolgte Bismarck eine geschickte Außenpolitik und schuf ein komplexes Bündnissystem zur Sicherung des Friedens in Europa. Seine berühmten Zitate wie "Politik ist die Kunst des Möglichen" zeugen von seinem pragmatischen Politikverständnis. Nach seiner Entlassung 1890 durch Kaiser Wilhelm II. zog sich Bismarck auf sein Gut in Friedrichsruh zurück, wo er 1898 verstarb. Sein Erbe prägt Deutschland bis heute, besonders im Bereich der Sozialgesetzgebung und der staatlichen Fürsorge.