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Quellenanalyse - Rede Churchill - "Die Sehnen des Friedens"

15.5.2021

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Quellenanalyse - „Die Sehnen des Friedens"
Die vorliegende Quelle ist ein Auszug aus der politischen Rede, die am 5. März 1946 von
Winston C
Quellenanalyse - „Die Sehnen des Friedens"
Die vorliegende Quelle ist ein Auszug aus der politischen Rede, die am 5. März 1946 von
Winston C

Quellenanalyse - „Die Sehnen des Friedens" Die vorliegende Quelle ist ein Auszug aus der politischen Rede, die am 5. März 1946 von Winston Churchill im Westminster College in Fulton (US-Staat Missouri) vor Studenten gehalten wurde. Churchill, der zu diesem Zeitpunkt Privatmann und Oppositionsführer war, richtete seine Rede an die Öffentlichkeit. Er wollte der Bevölkerung verdeutlichen, dass der Frieden in Europa durch Russland, besonders durch deren politische Nachkriegspolitik, zerrüttet werde. Daher trägt die Rede den Namen ,,Die Sehnen des Friedens". Winston Churchill vertritt die zentrale These, dass die freie westliche Welt durch den Kommunismus bedroht und dass der anfängliche Frieden in Europa durch die Sowjetunion behindert werde. Diese Aussage wird mithilfe der Metapher ,,Ein Schatten ist auf die Erde gefallen, die erst vor kurzem durch den Sieg der Alliierten hell erleuchtet worden ist" (Z. 1 f.) unterstützt. Zusätzlich kritisiert er die Ungewissheit darüber, welche Ziele kommunistische internationale Organisationen" (Z. 4 f.) haben und welche Grenzen ihnen gesetzt sind (vgl. Z. 5-7). Des Weiteren betrachtet Churchill die Lage in der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg von seiner Position aus sehr differenziert. ,,Von Stettin an der Ostsee bis hinunter nach Triest an der Adria hat sich quer durch den Kontinent ein eiserner Vorhang gesenkt" (Z. 8-10). Mithilfe der Metapher des „Eisernen Vorhangs" (Z. 9) wird der ideologische Konflikt zwischen West-...

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und Ostmächten und der damit verbundenen abgeriegelten Grenze verdeutlicht. Zudem verweist er auf die revolutionäre Situation die sich in weiten Teilen Mittel-und Osteuropas" (Z. 11) herausgebildet hat. Er kritisiert, dass viele Gegenden, die in der ,,sowjetischen Einflusszone" (Z. 14 f.) liegen, von Moskau aus kontrolliert werden (vgl. Z.16-18). Darüber hinaus verweist Churchill auf den rapiden Machtanstieg kommunistischer Parteien, die versuchen die totalitäre Kontrolle an sich zu reißen" (Z. 22 f.). Die politischen Entwicklungen in den osteuropäischen Staaten widersprachen seinen Vorstellungen. Nach Churchills Auffassung stellen die kommunistischen Parteien eine wachsende Gefahr für die "christliche Zivilisation" dar. Für ihn sei eine knappe Überlegenheit an Macht der Westmächte eine wachsende Gefahr für eine Versuchung der Ostmächte. Folglich sollte der Westen eine eindeutige Überlegenheit herstellen. Anschließend resümiert er die Ereignisse und versucht, Schlussfolgerungen zu ziehen. Churchill wendet ein, dass der momentane Zustand in Europa nicht das Ergebnis sei, für dessen Aufbau man gekämpft hatte (vgl. Z. 24-26.) Mit dieser Aussage nimmt Winston Churchill erneut Anstoß an der sowjetischen Politik, die er für diesen problematischen Zustand und die damit verbundenen angespannten Verhältnisse verantwortlich macht. Churchill schließt aus, dass man im jetzigen Europa den dauerhaften Frieden erhalten kann (vgl. Z. 26-28). Schließlich ruft er dazu auf, den Krieg langfristig und kontinuierlich zu verhindern, und die Augen vor dieser Aufgabe nicht zu verschließen (vgl. Z. 33-37). Churchill zieht die „Schaffung von Freiheit und Demokratie in allen Ländern" (Z. 34 f.) vor. Er erklärt ein weiteres Mal, dass die Sowjetunion und deren politisches Vorgehen nur auf die Ausdehnung der eigenen Macht fixiert ist (vgl. Z. 29-32). Indirekt appellierend verweist er, dass es unbedingt auf eine Zurückdrängung der Sowjetunion ankommt, um den Frieden in Europa zu sichern. Durch die Verwendung des Wortes ,,wir", welches in der gesamten Rede mehrmals vorkommt, schafft Churchill ein Gemeinschaftsgefühl, und stellt sich und die Bevölkerung in die Pflicht, gegen die sowjetische Expansionspolitik vorzugehen. Die Zusammenarbeit zwischen Ost und West erwies sich schon bald nach Kriegsende aufgrund der machtpolitischen und weltanschaulichen Gegensätze als kompliziert und mühselig. Ein Beispiel dafür war die Entwicklung in Deutschland, wo die Konflikte zwischen den Besatzungsmächten über die gemeinsame Verwaltung rasch zunahmen. Konflikte gab es vor allem wegen der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umgestaltung, die die Sowjetische Militäradministration (SMAD) bereits unmittelbar nach Kriegsende in ihrer Besatzungszone einleitete und bei der schrittweise auch jegliche politische Opposition rigoros ausgeschaltet wurde. Diese Entwicklung, zu der unter anderem im April 1946 die Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED gehörte, wurde von den westlichen Besatzungsmächten mit wachsender Sorge beobachtet, zumal die SMAD ihre Politik weitgehend gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzte. Der unaufhörliche Flüchtlingsstrom von Osten nach Westen zeigte dies deutlich. Die Fulton-Rede symbolisierte den Zusammenbruch der Anti-Hitler Koalition. West- und Ost- mächte waren in vielen Angelegenheiten unterschiedlicher Meinung, was zu einer angespan- nten Situation führte. Jedoch war es letztendlich die Rede von Churchill am 5. März 1946, die den ausschlaggebenden Punkt kennzeichnete. Sie repräsentiert den Zusammenschluss der Westmächte gegen die Sowjetunion und den damit verbundenen Beginn des Kalten Kriegs.