Methoden und Ressourcenbeschaffung der RAF
Die RAF entwickelte ein komplexes System zur Beschaffung ihrer operativen Grundlagen. Dies umfasste die Organisierung von konspirativen Wohnungen, Garagen, Fahrzeugen sowie die Beschaffung von Waffen, Munition und Sprengstoff. Die logistische Infrastruktur wurde durch ein Netzwerk von Unterstützern ermöglicht.
Ein wichtiges Druckmittel der inhaftierten RAF-Mitglieder waren die Hungerstreiks. Der erste große Hungerstreik fand im Januar 1973 mit 30 Häftlingen statt, gefolgt von einem zweiten Streik im Mai mit 40 Teilnehmern, der über 50 Tage andauerte. Bis 1989 wurden insgesamt zehn Hungerstreiks durchgeführt.
Beispiel: Die Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm 1975 zielte auf die Freilassung von 26 politischen Gefangenen ab. Trotz der Verweigerung von Verhandlungen durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt endete die Aktion mit der Sprengung der Botschaft und der Ermordung von zwei Botschaftsangestellten.
Die Aktionen der RAF waren geprägt von einer eskalierenden Gewaltspirale, die sich in immer brutaleren Anschlägen und Entführungen manifestierte. Die Organisation verfügte über ein ausgeklügeltes Unterstützernetzwerk, das die Beschaffung von Ressourcen und die Durchführung von Aktionen ermöglichte.