Die Drei Einigungskriege

Bismarck nutzte drei Kriege, um die deutsche Einigung voranzutreiben:

1. Der Deutsch-Dänische Krieg 1864 drehte sich um die Herzogtümer Schleswig und Holstein. Bismarck nutzte die Gelegenheit, um gemeinsam mit Österreich gegen Dänemark vorzugehen.

Definition: Sonderstellung - Ein besonderer rechtlicher oder politischer Status

2. Der Deutsch-Österreichische Krieg 1866 führte zum Ausschluss Österreichs aus dem Deutschen Bund. Preußen ging als Sieger hervor und gründete den Norddeutschen Bund.

Quote: "Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln." - Dieses Zitat wird oft Bismarck zugeschrieben und spiegelt seine Strategie wider.

3. Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 war der entscheidende Schritt zur Reichsgründung. Bismarck provozierte Frankreich geschickt in den Krieg.

Highlight: Bismarcks politisches Geschick zeigte sich in der Manipulation der Emser Depesche, die den Krieg auslöste.

Der Sieg über Frankreich führte zur Begeisterung auf deutscher Seite und ermöglichte die Gründung des Deutschen Kaiserreichs.

Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs

Die Reichsgründung 1871 markierte den Höhepunkt von Bismarcks Politik. In Versailles wurde Wilhelm I. zum deutschen Kaiser proklamiert, was die Gründung eines kleindeutschen Reiches unter preußischer Führung besiegelte.

Highlight: Die Kaiserproklamation am 18. Januar 1871 in Versailles symbolisierte den Triumph der preußisch-deutschen Macht über Frankreich.

Die Reichsverfassung, die Bismarck entwarf, war ein Kompromiss zwischen konservativer Monarchie und liberalem Bürgertum. Sie etablierte eine föderale Struktur mit 25 Einzelstaaten unter der Führung Preußens.

Definition: Konstitutionelle Monarchie - Eine Staatsform, in der die Macht des Monarchen durch eine Verfassung begrenzt ist.

Der Kaiser hatte weitreichende Befugnisse, insbesondere in Militär- und Außenpolitik. Bismarck wurde erster Reichskanzler und prägte die Politik des neuen Reiches maßgeblich.