Die Französische Revolution führte zu einer grundlegenden Umgestaltung der Staatsstruktur Frankreichs. Ein zentrales Element dieser Neuordnung war die Einführung der Gewaltenteilung als Verfassungsgrundsatz. Die Verfassung von 1791 teilte die Staatsgewalt in drei Bereiche auf:
- Legislative (gesetzgebende Gewalt): beim Parlament
- Exekutive (ausführende Gewalt): beim König
- Judikative (rechtsprechende Gewalt): Geschworenengerichte
Definition: Gewaltenteilung - Ein Prinzip, bei dem die Staatsgewalt auf verschiedene, voneinander unabhängige Organe verteilt wird, um Machtmissbrauch zu verhindern.
Die neue Verfassung führte ein Zensurwahlrecht ein, das das Besitzbürgertum bevorzugte. Etwa 4,5 Millionen männliche Aktivbürger erhielten das Wahlrecht. Der König, obwohl noch "durch Gottes Gnaden" legitimiert, war nun an die Verfassung gebunden und in seiner Macht durch die Selbstverwaltung der Départements eingeschränkt.
Vocabulary: Zensurwahlrecht - Ein Wahlsystem, bei dem das Wahlrecht an bestimmte Bedingungen wie Besitz oder Einkommen geknüpft ist.
Die Ursachen der Französischen Revolution waren vielfältig, aber die Reaktion des Auslands spielte eine wichtige Rolle in ihrem weiteren Verlauf. Die europäischen Monarchen fürchteten ein Übergreifen der revolutionären Ideen auf ihre eigenen Länder. Dies führte zur Pillnitzer Erklärung am 27. August 1791, in der der deutsche Kaiser und der preußische König mit einer Intervention in Frankreich drohten.
Highlight: Die Pillnitzer Erklärung markierte den Beginn der internationalen Gegenrevolution und führte letztlich zu den Koalitionskriegen.
Die Koalitionskriege begannen am 20. April 1792 mit der französischen Kriegserklärung an Österreich. In vier Kriegen zwischen 1792 und 1807 kämpften verschiedene europäische Mächte gegen das revolutionäre Frankreich. Trotz der Übermacht der Gegner gingen die französischen Truppen als Sieger hervor, was zu beträchtlichen Gebietsgewinnen führte.
Quote: "Das Bewusstsein, für 'Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit' zu kämpfen, setzte Energien frei, denen die Söldnerheere der Gegner nicht gewachsen waren."
Der Verlauf der Französischen Revolution nahm eine dramatische Wendung mit der Abschaffung der Monarchie am 21. September 1792 und der Hinrichtung des Königs am 21. Januar 1793. Diese Ereignisse markierten den Übergang von der konstitutionellen Monarchie zur Republik.