Die Russische Revolution war eine der bedeutendsten politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts, die das Ende des russischen Zarenreichs und die Entstehung der Sowjetunion markierte.
Die Revolution vollzog sich in mehreren Phasen. Die erste Phase begann mit der Russischen Revolution 1905, als Arbeiter und Bauern gegen die autoritäre Herrschaft des Zaren protestierten. Obwohl diese Revolution scheiterte, führte sie zu ersten demokratischen Reformen. Die zweite Phase, die Februarrevolution 1917, wurde durch den Ersten Weltkrieg, Hungersnöte und soziale Unruhen ausgelöst. Der Zar wurde gestürzt und eine provisorische Regierung unter Alexander Kerenski übernahm die Macht. Der neu gegründete Petrograder Sowjet gewann zunehmend an Einfluss.
Die dritte und entscheidende Phase war die Oktoberrevolution unter der Führung von Lenin und den Bolschewiki. In einer gut organisierten Aktion übernahmen sie am 7. November 1917 die Macht in Petrograd. Die provisorische Regierung wurde gestürzt und die Bolschewiki errichteten das erste sozialistische Staatssystem der Welt. Wichtige Maßnahmen waren die Verstaatlichung von Industrie und Banken sowie die Landverteilung an die Bauern. Der anschließende Bürgerkrieg (1918-1922) festigte die Macht der Kommunisten und führte zur Gründung der Sowjetunion. Die Folgen der Oktoberrevolution waren weitreichend: Sie beeinflusste revolutionäre Bewegungen weltweit und prägte die internationale Politik des gesamten 20. Jahrhunderts durch den Gegensatz zwischen Kapitalismus und Kommunismus.