Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik
Der Versailler Vertrag stellte eine enorme Belastung für die junge Demokratie dar. Er führte zu einer Radikalisierung im Volk und einer latenten Instabilität des politischen Systems. Rechte Parteien gewannen an Zustimmung, da die Demokratie als aufgezwungen empfunden wurde.
Antidemokratische Denkmuster blieben bestehen, insbesondere im Bürgertum, das dem autoritären Staat nachtrauerte. Dies schuf einen Nährboden für Hitlers Ideologie.
Highlight: Die personelle Kontinuität im Staatsapparat trug zum Scheitern bei. Alte Eliten in Militär, Beamtenschaft und Großgrundbesitz behielten ihre Machtpositionen und lehnten die Republik ab.
Die Verfassung wies "Konstruktionsfehler" auf, wie die starke Stellung des Reichspräsidenten und Artikel 48, die die Republik schwächten. Die Zulassung von Splitterparteien erschwerte Mehrheitsbildungen.
Definition: Artikel 48 der Weimarer Verfassung erlaubte dem Reichspräsidenten, in Krisenzeiten ohne parlamentarische Zustimmung zu regieren.
Die Weltwirtschaftskrise ab 1929 führte zu Massenarbeitslosigkeit und Elend, was die Radikalisierung der Bevölkerung und den Aufstieg der NSDAP begünstigte.
Beispiel: Die Arbeitslosenzahl stieg von 1,3 Millionen Ende 1929 auf über 6 Millionen Anfang 1933.
Die Spaltung der Arbeiterbewegung und mangelnde Kompromissbereitschaft der Parteien verhinderten stabile Koalitionen. Extremistische Kräfte von links und rechts destabilisierten die Republik zusätzlich.
Zitat: "Die Republik-tragenden Parteien zeigten keine Bereitschaft, geeint der NSDAP gegenüberzutreten."
Schließlich unterschätzten führende Politiker Hitler und seine Partei fatal, als sie ihn zum Reichskanzler ernannten in der Hoffnung, ihn kontrollieren zu können.