Die Ruhrbesetzung und ihre Folgen für die Weimarer Republik
Die Weimarer Republik durchlebte 1923 eine ihrer schwersten Krisen mit der Ruhrbesetzung und der daraus resultierenden Hyperinflation. Die Ursachen dieser dramatischen Entwicklung lagen in den hohen Reparationsforderungen des Versailler Vertrags, die Deutschland nicht mehr bedienen konnte. Als Reaktion darauf marschierten im Januar 1923 etwa 60.000 französische und belgische Soldaten ins Ruhrgebiet ein und übernahmen die Kontrolle über die wichtige Kohleproduktion.
Die deutsche Regierung unter Reichskanzler Cuno rief zum passiven Widerstand auf, was weitreichende Konsequenzen hatte. Die Arbeiter im Ruhrgebiet traten in den Generalstreik, während der Staat versuchte, deren Löhne durch das Drucken von immer mehr Geld zu finanzieren. Dies führte zur verheerenden Hyperinflation, die das wirtschaftliche und soziale Leben der Weimarer Republik fundamental erschütterte.
Hinweis: Die Hyperinflation erreichte 1923 ihren Höhepunkt. Ein Brot kostete zeitweise mehrere Milliarden Mark, die Ersparnisse der Bürger wurden wertlos.
Der neu ernannte Reichskanzler Stresemann beendete den passiven Widerstand im September 1923, was besonders in Bayern als nationaler Verrat empfunden wurde. Diese Situation bildete den Nährboden für den Hitler-Ludendorff-Putsch, der am 8. November 1923 in München stattfand. Hitler versuchte, unterstützt von Ludendorff und der SA, die Macht in Bayern zu übernehmen, scheiterte jedoch am Widerstand der bayerischen Landespolizei.