Der Wiener Kongress: Ausgangssituation und Ziele
Der Wiener Kongress fand von September 1814 bis Juni 1815 im Wiener Palais am Ballhausplatz statt. Er markierte einen Wendepunkt in der europäischen Geschichte nach der Niederlage Napoleons und dem Ende der Französischen Revolution.
Die Ausgangssituation war geprägt von ungleichen Machtverhältnissen in Europa, die durch Napoleons militärische Eroberungen entstanden waren. Nach seiner Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig und seiner Verbannung ins Exil war der Weg frei für eine Neuordnung des Kontinents.
Highlight: Der Wiener Kongress war die erste große internationale Konferenz seit dem Westfälischen Frieden von 1648.
Die Hauptziele des Kongresses waren:
- Die Wiederherstellung der alten Ordnung, die durch die Französische Revolution und die Napoleonischen Kriege erschüttert worden war.
- Territoriale Veränderungen zur Schaffung eines neuen Machtgleichgewichts.
- Ausgleich zwischen den europäischen Großmächten zur Sicherung eines dauerhaften Friedens.
- Durchsetzung einer absolutistischen, konservativen Politik.
- Verhinderung weiterer Revolutionen durch Bekämpfung liberaler und nationaler Kräfte.
Vocabulary: Restauration bezeichnet in diesem Kontext die Wiederherstellung der vorrevolutionären politischen und gesellschaftlichen Ordnung.
Unter der Leitung des österreichischen Außenministers Fürst von Metternich versammelten sich Staatsmänner, Fürsten und Vertreter von nahezu 200 teilnehmenden Ländern und Herrschaftseinheiten. Trotz anfänglicher Interessenkonflikte und schleppender Verhandlungen konnten letztendlich Ergebnisse erzielt werden, da die Mehrheit der Teilnehmer den Frieden als oberstes Ziel ansah.