Außenpolitik unter Wilhelm II.
Die Außenpolitik Wilhelm 2 war gekennzeichnet durch das Streben nach Weltmachtstatus und eine aggressive Flottenpolitik, die zu Spannungen mit anderen europäischen Mächten, insbesondere Großbritannien, führte.
Zentrale Aspekte:
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Wettrüsten zur See (ab 1898):
- Erstes Flottengesetz 1898: Ausbau der Flotte
- Zweites Flottengesetz 1900: Verdopplung der Schlachtschiffe
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Keine Verlängerung des Rückversicherungsvertrages mit Russland
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Streben nach einer Allianz mit Großbritannien
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Imperialistische Bestrebungen:
- Ziel: Führende Welt- und Kolonialmacht werden
- Bau der Bagdad-Bahn zur Ressourcenförderung im Osmanischen Reich
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Protektionismus:
- Herabsetzung der Schutzzölle zur Förderung des Außenhandels
Highlight: Die aggressive Flottenpolitik Deutschlands führte zu einem Wettrüsten mit Großbritannien und trug zur Isolierung Deutschlands bei.
Vocabulary: "Two-Power-Standard" - Britische Maxime, nach der die britische Flotte immer mindestens so stark sein sollte wie die beiden nächstkleineren Flotten zusammen.
Die Außenpolitik Wilhelm 2 führte letztendlich zur Bildung der Triple-Entente zwischen Großbritannien, Frankreich und Russland im Jahr 1907, was die Isolation Deutschlands verstärkte.
Das Bündnissystem Wilhelm II. basierte hauptsächlich auf dem Dreibund zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien, der jedoch 1915 zerbrach, als Italien die Seiten wechselte.
Definition: Der Dreibund war ein geheimes Defensivbündnis zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien, das 1882 geschlossen wurde.
Die aggressive Außenpolitik und das Streben nach Weltmachtstatus unter Wilhelm II. trugen maßgeblich zur Verschärfung der internationalen Spannungen bei, die schließlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten.