Die Anfänge der Europäischen Integration
Die Geschichte der Europäischen Union beginnt in den 1950er Jahren mit dem Ziel, Frieden in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu sichern. Der Grundstein wurde 1950 mit dem Schumanplan gelegt, der zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) im Jahr 1952 führte. Diese erste supranationale Organisation Europas, auch Montanunion genannt, wurde durch den Pariser Vertrag ins Leben gerufen.
Highlight: Die EGKS war der erste Schritt zur wirtschaftlichen und politischen Vereinigung Europas und legte den Grundstein für die spätere EU.
Die Gründungsmitglieder der EGKS waren Frankreich, Deutschland, Belgien, Italien, Luxemburg und die Niederlande. Diese sechs Länder bildeten den Kern der europäischen Integration und blieben für lange Zeit die einzigen Mitglieder der Gemeinschaft.
Vocabulary: Supranational bedeutet "überstaatlich" und beschreibt Organisationen, die Kompetenzen von Nationalstaaten übernehmen.
1957 markierte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der EU mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge. Diese führten zur Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). Die EWG zielte auf einen rein wirtschaftlichen Zusammenschluss ab, während EURATOM die friedliche Nutzung der Kernenergie fördern sollte.
Definition: Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) war eine internationale Organisation mit dem Ziel, durch wirtschaftliche Integration eine Friedensordnung in Europa zu schaffen.
Ein wichtiger Schritt in Richtung einer politischen Union erfolgte 1967 mit dem EG-Fusionsvertrag. Dieser führte zur Verschmelzung von EGKS, EWG und EURATOM zur Europäischen Gemeinschaft (EG). Diese Fusion markierte den Beginn einer stärkeren politischen Zusammenarbeit mit eigenen europäischen Institutionen und Aufgaben.
Example: Die Fusion zur EG ermöglichte eine effizientere Verwaltung und eine stärkere gemeinsame Außenpolitik der Mitgliedstaaten.
Die erste Erweiterung der Gemeinschaft fand 1973 statt, als Dänemark, Großbritannien und Irland beitraten. Dies war der Beginn einer Reihe von Erweiterungen, die die Gemeinschaft schrittweise vergrößerten und ihre Bedeutung in Europa stärkten.
Ein weiterer demokratischer Meilenstein wurde 1979 erreicht, als die erste direkte Wahl des Europäischen Parlaments stattfand. Dies stärkte die demokratische Legitimität der europäischen Institutionen und gab den Bürgern eine direktere Stimme in europäischen Angelegenheiten.
Quote: "Die erste direkte Wahl des Europäischen Parlaments 1979 war ein entscheidender Schritt zur Demokratisierung der europäischen Institutionen."
Der Zeitstrahl der Geschichte der EU zeigt, wie sich aus einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit schrittweise eine umfassende politische Union entwickelte, die heute das Leben von Millionen Europäern beeinflusst.