Abstandsberechnung zwischen Punkt und Gerade in der Analytischen Geometrie
Die Vektorrechnung ermöglicht uns eine präzise Berechnung des Abstands zwischen einem Punkt und einer Geraden im dreidimensionalen Raum. Diese Methode ist besonders relevant für die Analytische Geometrie und findet häufige Anwendung in der Oberstufe.
Definition: Der Abstand zwischen einem Punkt und einer Geraden ist die kürzeste Strecke zwischen dem Punkt und einem beliebigen Punkt auf der Geraden. Diese Strecke steht immer senkrecht zur Geraden.
Der Berechnungsprozess erfolgt in drei klar definierten Schritten. Zunächst konstruieren wir eine Hilfsebene, die durch den gegebenen Punkt verläuft und deren Normalenvektor dem Richtungsvektor der Geraden entspricht. Diese Hilfsebene steht somit senkrecht zur ursprünglichen Geraden. Die Parametergleichung der Ebene lässt sich dabei direkt aus dem Richtungsvektor der Geraden und dem Punkt ableiten.
Im zweiten Schritt ermitteln wir den Schnittpunkt zwischen der ursprünglichen Geraden und unserer konstruierten Hilfsebene. Dafür setzen wir die Parametergleichung einer Geraden in die Ebenengleichung ein und lösen nach dem Parameter auf. Dieser Schnittpunkt ist der Punkt auf der Geraden, der dem gegebenen Punkt am nächsten liegt.
Beispiel: Gegeben sei die Gerade g: X = P + t·v⃗ und ein Punkt A außerhalb der Geraden. Die Hilfsebene E durch A mit Normalenvektor v⃗ hat die Gleichung: v⃗·X−A = 0. Der Schnittpunkt S ergibt sich durch Einsetzen der Geradengleichung in die Ebenengleichung.
Der finale Schritt besteht in der Berechnung des Abstands zwischen dem gefundenen Schnittpunkt und dem ursprünglichen Punkt. Dieser Abstand entspricht dem gesuchten kürzesten Abstand zwischen Punkt und Gerade. Die Berechnung erfolgt mittels des Betrags des Verbindungsvektors zwischen diesen beiden Punkten.