Zweiseitiger Hypothesentest in der Stochastik: Grundlagen und Durchführung
Der zweiseitige Hypothesentest ist ein fundamentales Konzept der Stochastik, das besonders dann Anwendung findet, wenn ein konkreter Wahrscheinlichkeitswert überprüft werden soll. Im Gegensatz zum einseitigen Test werden hier Abweichungen in beide Richtungen berücksichtigt.
Die Durchführung erfolgt in vier systematischen Schritten. Zunächst wird die Nullhypothese H₀ aufgestellt, die eine konkrete Wahrscheinlichkeit p₀ behauptet. Die Gegenhypothese H₁ vermutet dabei, dass die tatsächliche Wahrscheinlichkeit von diesem Wert abweicht. Das Signifikanzniveau α spielt eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Ablehnungsbereiche.
Bei der Ermittlung der Ablehnungsbereiche wird das Signifikanzniveau α gleichmäßig auf beide Seiten verteilt (α/2). Dies führt zu einem linksseitigen und einem rechtsseitigen Ablehnungsbereich. Der Annahmebereich liegt entsprechend in der Mitte der Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Hinweis: Ein geringeres Signifikanzniveau α führt zu engeren Ablehnungsbereichen und reduziert damit die Wahrscheinlichkeit eines α-Fehlers (Fehler 1. Art).
Beispiel: Bei einem Signifikanzniveau von α = 5% und einem Stichprobenumfang n = 30 könnte der Annahmebereich zwischen 7 und 17 Treffern liegen. Werte außerhalb dieses Bereichs führen zur Ablehnung der Nullhypothese.