Die Johannes-Passion von Bach: Formen und Strukturen
Die Johannes-Passion Bach ist eines der bedeutendsten Werke der Kirchenmusik. Die verschiedenen musikalischen Formen, die Bach verwendet, erfüllen jeweils besondere Funktionen in der Erzählung der Passionsgeschichte.
Das Rezitativ dient als Träger der Handlung, meist vom Evangelisten vorgetragen. Es zeichnet sich durch einen solistischen, instrumental begleiteten Sprechgesang aus. Dabei unterscheidet man zwischen dem Secco-Rezitativ mit reiner Generalbassbegleitung und dem Accompagnato-Rezitativ, das vom gesamten Orchester begleitet wird.
Die Arien in der Johannes-Passion dienen dem Ausdruck von Gefühlen und der Reflexion. Sie sind meist in Da-Capo-Form komponiert, mit einem kontrastierenden Mittelteil. Charakteristisch sind melismatische Passagen, Koloraturen und Verzierungen.
Definition: Das Arioso ist eine Mischform zwischen Rezitativ und Arie. Es ist gesanglicher als das Rezitativ, hat aber eine offenere Form als die Arie.
Die Choräle haben eine besondere Bedeutung für die Einbindung der Gemeinde. Sie sind homophon und syllabisch gesetzt. Die Turbachöre stellen Menschenmengen dar und sind meist polyphon gesetzt mit komplexen Verzierungen.