Antonín Dvořák und seine Sonatine Op. 100
Antonín Dvořák wurde 1841 als Sohn eines Gastwirts geboren und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Vertreter der tschechischen Nationalmusik. Obwohl er eigentlich Metzger werden sollte, erhielt er ab 1853 Unterricht in verschiedenen Instrumenten und ging 1857 an die Prager Organistenschule.
Seine musikalische Karriere führte ihn vom Bratscher am Prager Nationaltheater 1862 bis zum Leiter des National Conservatory in New York 1892−1895. Johannes Brahms erkannte sein Talent und vermittelte ihm 1875 ein Staatsstipendium. Dvořáks Musik zeichnet sich durch die einzigartige Verbindung klassisch-romantischer Elemente mit Folklore aus.
Die Sonatine Op. 100 komponierte Dvořák 1893 in New York als sein letztes dort geschriebenes Kammermusikwerk. Besonders charmant ist seine Widmung an seine Kinder: "Sie ist bestimmt für die Jugend, aber auch Große, Erwachsene, sollen sich damit unterhalten, wie sie eben können..."
Gut zu wissen: In der Sonatine Op. 100 verwendet Dvořák typische folkloristische Elemente wie Pentatonik und einen lombardischen Rhythmus, was dem Stück seinen charakteristischen Klang verleiht.
Die Sonatine folgt der klassischen Sonatenhauptsatzform mit Exposition, Durchführung und Reprise. In der Exposition stellt Dvořák das rhythmisch geprägte Hauptthema in G-Dur und das liedhaft-melodische Nebenthema in e-Moll vor. Die Durchführung verarbeitet hauptsächlich das Hauptthema mit verschiedenen Modulationen. In der Reprise erfolgt ein interessanter Wechsel nach G-Moll, bevor die Coda das Stück ruhig und in G-Dur abschließt.