Die Kernfusion und Kernspaltung sind zwei fundamentale Prozesse der nuklearen Energiegewinnung, die sich grundlegend unterscheiden.
Bei der Kernspaltung, die von Otto Hahn 1938 entdeckt wurde, werden schwere Atomkerne wie Uran-235 in leichtere Kerne gespalten. Dieser Prozess setzt große Energiemengen frei und wird in heutigen Kernkraftwerken zur Stromerzeugung genutzt. Die Entdeckung der Kernspaltung war ein wissenschaftlicher Durchbruch, für den Otto Hahn 1944 den Nobelpreis erhielt. Dieser Prozess wurde später auch für die Entwicklung der Atombombe verwendet, was die zwiespältige Natur dieser Technologie zeigt.
Die Kernfusion hingegen ist der Prozess, der in der Sonne stattfindet und bei dem leichte Atomkerne wie Wasserstoff zu schwereren Kernen verschmelzen. Die Deuterium-Tritium Fusion ist dabei die vielversprechendste Variante für die künftige Energiegewinnung auf der Erde. In Kernfusionsreaktoren wird versucht, diese Reaktion unter kontrollierten Bedingungen durchzuführen. Der aktuelle Stand 2024 zeigt bedeutende Fortschritte in der Fusionsforschung, wobei der Massendefekt bei der Fusion zu einer noch größeren Energieausbeute als bei der Spaltung führt. Die Kernfusion Energiegewinnung gilt als zukunftsweisende Technologie, da sie sauberer und sicherer als die Kernspaltung ist und praktisch unerschöpfliche Brennstoffressourcen nutzt. Die Geschichte der Kernfusion zeigt die kontinuierlichen Bemühungen der Wissenschaft, diese Form der Energiegewinnung für die Menschheit nutzbar zu machen.