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Epigenetisches Prinzip und Erikson Stufenmodell einfach erklärt

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Epigenetisches Prinzip und Erikson Stufenmodell einfach erklärt

Das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erik Erikson beschreibt die menschliche Entwicklung von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Es basiert auf dem epigenetischen Prinzip, wonach die Persönlichkeitsentwicklung durch vorherige Erfahrungen und Beziehungen beeinflusst wird. Eriksons Modell betont die Bedeutung sozialer Interaktionen und Krisen für die Identitätsbildung.

Hauptpunkte:

  • Jede Entwicklungsstufe beinhaltet eine spezifische Krise oder Herausforderung
  • Die Bewältigung dieser Krisen ist entscheidend für eine gesunde Entwicklung
  • Soziale Erfahrungen und Beziehungen spielen eine zentrale Rolle
  • Das Modell umfasst acht Stufen von der Geburt bis zum späten Erwachsenenalter
  • Jede Stufe baut auf den vorherigen auf und beeinflusst die nachfolgenden

18.4.2021

3393

EPIGENETISCHES
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nach erik erikson.
-Kinder kommen bei Geburt in das soziale Austauschsystem der Gesellschaft"
-Mensch entwickelt Pers

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Psychosexuelle und psychosoziale Entwicklung: Urvertrauen gegen Urmisstrauen

In der ersten Stufe von Eriksons Modell, die vom Zeitpunkt der Geburt bis etwa zum 18. Lebensmonat reicht, steht die Entwicklung von Urvertrauen im Mittelpunkt. Diese Phase entspricht der oralen Phase in Freuds psychosexueller Entwicklungstheorie.

Die soziale Seite dieser Entwicklungsstufe ist von entscheidender Bedeutung. Sie bildet den Ausgangspunkt der sozialen Entwicklung des Kindes. Die Bedürfnisbefriedigung durch die Mutter oder eine andere primäre Bezugsperson spielt eine zentrale Rolle. Zu diesen Bedürfnissen gehören Nahrung, Nähe, soziale Interaktion, Sicherheit und Geborgenheit. Durch die zuverlässige Erfüllung dieser Bedürfnisse entwickelt das Kind Urvertrauen.

Die Krise in dieser Phase entsteht durch die Entwöhnung vom Stillen und die Entwicklung neuer Fähigkeiten. Das Kind strebt nach Autonomie, kann aber auch Misstrauen entwickeln, insbesondere wenn keine verlässliche Bezugsperson vorhanden ist oder die Bedürfnisbefriedigung unzureichend ist.

Definition: Urvertrauen ist nach Erikson die grundlegende Überzeugung, dass die Welt ein sicherer Ort ist und dass man sich auf andere Menschen verlassen kann.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt zur Ausbildung von Urvertrauen, gepaart mit einem notwendigen Maß an Misstrauen und Vorsicht. Im Gegensatz dazu kann eine Fehlentwicklung zu körperlichen und seelischen Schäden führen. Ein radikaler Entzug von Zuwendung oder das Fehlen einer Bezugsperson kann zu einem grundlegenden Urmisstrauen der Welt gegenüber führen.

Beispiel: Ein Baby, dessen Hunger zuverlässig gestillt wird und das liebevolle Zuwendung erfährt, entwickelt eher Urvertrauen als ein Kind, dessen Bedürfnisse häufig ignoriert werden.

Highlight: Die Entwicklung von Urvertrauen in dieser frühen Phase bildet die Grundlage für alle späteren Beziehungen und das Selbstvertrauen des Individuums.

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Autonomie gegen Scham und Zweifel: Die zweite Stufe der psychosozialen Entwicklung

Die zweite Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung umfasst den Zeitraum vom 1,5. bis zum 3. Lebensjahr. Diese Phase entspricht der analen Phase in Freuds psychosexueller Entwicklungstheorie und ist gekennzeichnet durch die erste Entwicklung von Identität und Selbstkonzept.

In dieser Phase steht die Entwicklung von Autonomie im Vordergrund. Das Kind wird zunehmend selbstständig und erlangt Kontrolle über seinen Körper, insbesondere über Darm und Blase. Diese neu gewonnene Autonomie ermöglicht es dem Kind, sich selbstständig zu bewegen und zu erkunden, wobei es jederzeit zu seinen Bezugspersonen zurückkehren kann.

Die Krise in dieser Phase entsteht durch den Konflikt zwischen dem Wunsch nach Autonomie und dem Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Das Kind möchte einerseits die Bezugspersonen loslassen, andererseits aber auch festhalten. Dieser Autonomiekonflikt wird begleitet von Misserfolgen und Einschränkungen in der neu gewonnenen Selbstständigkeit.

Vocabulary: Autonomie bezeichnet in diesem Kontext die Fähigkeit des Kindes, selbstständig zu handeln und eigene Entscheidungen zu treffen.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt dazu, dass das Kind sich selbst als eigenständige Person wahrnimmt, die ihren Körper kontrollieren und Ereignisse verursachen kann. Es lernt, Regeln zu verstehen und zu befolgen, und kann beispielsweise eigenständig die Toilette benutzen.

Eine Fehlentwicklung kann entstehen, wenn dem Kind zu viele Einschränkungen auferlegt werden. Dies kann dazu führen, dass das Kind seine Bedürfnisse als falsch wahrnimmt und Zweifel und Scham gegenüber der eigenen Identität entwickelt. Mögliche Folgen sind das Gefühl der Unfähigkeit, Ereignisse zu kontrollieren, sowie die Entstehung von Zwängen und selbstkritischem Verhalten.

Beispiel: Ein Kind, das ermutigt wird, selbstständig zu essen oder sich anzuziehen, auch wenn es dabei Fehler macht, entwickelt eher ein Gefühl von Autonomie als ein Kind, dem diese Tätigkeiten stets abgenommen werden.

Highlight: Die Balance zwischen Förderung der Autonomie und notwendiger Grenzsetzung ist entscheidend für eine gesunde Entwicklung in dieser Phase.

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Initiative gegen Schuldgefühl: Die dritte Stufe der psychosozialen Entwicklung

Die dritte Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung erstreckt sich vom 3. bis zum 6. Lebensjahr. Diese Phase entspricht der phallischen Phase in Freuds psychosexueller Entwicklungstheorie und ist gekennzeichnet durch die Strukturierung und Erweiterung der sozialen Wahrnehmung.

In dieser Phase entwickelt das Kind eine ausgeprägte Neugier und beginnt, ein Gewissen auszubilden. Es lernt, sein eigenes Handeln einzuschätzen und erkennt die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Der sogenannte Ödipus-Komplex, bei dem das Kind eine besondere Bindung zum gegengeschlechtlichen Elternteil entwickelt, spielt in dieser Phase eine Rolle.

Die Krise in dieser Entwicklungsstufe entsteht durch die Enttäuschung, wenn das Kind erkennt, dass es nicht mit dem anderen Geschlecht konkurrieren kann. Es fantasiert zwar darüber, den Vater oder die Mutter zu ersetzen, entwickelt aber gleichzeitig Schuldgefühle und fürchtet sich vor Bestrafungen.

Definition: Der Ödipus-Komplex beschreibt nach Freud die unbewusste sexuelle Anziehung des Kindes zum gegengeschlechtlichen Elternteil und die damit verbundenen Konflikte.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt dazu, dass das Kind lernt, seine eigenen Gefühle und sein Gewissen selbstständig zu verarbeiten. Es entwickelt ein individuelles Gewissen und beginnt, seine Geschlechterrolle zu übernehmen.

Eine Fehlentwicklung kann entstehen, wenn das Kind zu stark mit Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen konfrontiert wird. Dies kann zu starken allgemeinen Schuldkomplexen, Übergewissenhaftigkeit oder hysterischem Verhalten führen. Andererseits kann auch eine völlige Abwesenheit von Schuld problematisch sein und zu Rücksichtslosigkeit oder einem ständigen Konkurrenzbedürfnis führen.

Beispiel: Ein Kind, das ermutigt wird, seine Ideen und Fantasien auszuleben, dabei aber auch lernt, die Grenzen anderer zu respektieren, entwickelt eher ein gesundes Verhältnis zu Initiative und Verantwortung.

Highlight: Die Entwicklung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Initiative und Verantwortungsbewusstsein ist ein zentrales Ziel dieser Entwicklungsphase.

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Werksinn gegen Minderwertigkeitsgefühl und Identität gegen Identitätsdiffusion: Die vierte und fünfte Stufe der psychosozialen Entwicklung

Die vierte Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung beginnt mit dem 6. Lebensjahr und erstreckt sich bis zur Pubertät. In dieser Phase entwickelt das Kind einen ausgeprägten Werksinn. Es hat das Bedürfnis, etwas herzustellen und sinnvolle, nützliche Leistungen zu erbringen. Das Kind möchte von anderen lernen und sucht nach Erfolgen und Anerkennung für seine Taten.

Die Krise in dieser Phase entsteht durch die Spannung zwischen dem Wunsch, Fähigkeiten zu entwickeln und der Gefahr der Überforderung. Eine Idealentwicklung führt zur Steigerung der Fähigkeiten, zu Erfolgen und Anerkennung, was das Selbstwertgefühl stärkt. Eine Fehlentwicklung kann durch mangelnde Förderung oder Überforderung zu Minderwertigkeitsgefühlen, Unsicherheiten und Ängsten führen.

Vocabulary: Werksinn bezeichnet in Eriksons Theorie das Bedürfnis des Kindes, produktiv zu sein und nützliche Dinge zu erschaffen.

Die fünfte Stufe, die Adoleszenz, ist geprägt von der Suche nach Identität. Der Jugendliche versucht herauszufinden, wer er ist und wie er in die Gesellschaft passt. Er hinterfragt seine eigene Person, seine Bezugspersonen, seine Rolle in der Gruppe der Gleichaltrigen, das andere Geschlecht und mögliche Berufswahlen.

Die Krise in dieser Phase wird als Identitätskrise bezeichnet. Der Jugendliche kann seine Rolle im Leben mit der anderer Personen vermischen oder Schwierigkeiten haben, eine eigene Identität zu finden (Identitätsdiffusion).

Definition: Identitätsdiffusion beschreibt nach Erikson einen Zustand, in dem der Jugendliche keine klare Vorstellung von seiner eigenen Identität hat.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt zu einer toleranten, ausgeglichenen Ich-Identität und einem gesunden Selbstvertrauen. Dies bildet eine solide Grundlage für das Erwachsenwerden. Eine Fehlentwicklung kann zu Unsicherheit bezüglich der eigenen Identität und Rolle in der Gesellschaft führen.

Beispiel: Ein Jugendlicher, der verschiedene Interessen und Fähigkeiten ausprobieren kann und dabei Unterstützung erfährt, entwickelt eher eine stabile Identität als jemand, der in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt ist.

Highlight: Die Entwicklung einer stabilen Identität in der Adoleszenz ist entscheidend für die weitere persönliche und berufliche Entwicklung im Erwachsenenalter.

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Das epigenetische Prinzip nach Erik Erikson

Erik Eriksons epigenetisches Prinzip bildet die Grundlage für sein Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung. Dieses Konzept erklärt, wie sich die menschliche Persönlichkeit durch soziale Interaktionen und Erfahrungen entwickelt.

Erikson betont, dass Kinder von Geburt an in ein soziales Austauschsystem der Gesellschaft eintreten. Die Persönlichkeitsentwicklung erfolgt durch vorherige Entwicklungen und Beziehungen, wobei Krisen entstehen, die entwicklungsfördernd sein können. Die psychische Entwicklung wird maßgeblich durch soziale Erfahrungen geprägt.

Ein wichtiger Aspekt des epigenetischen Prinzips ist, dass Ideal- und Fehlentwicklungen stark vom Verhalten der Bezugspersonen abhängen. Erikson hebt hervor, dass die soziale Seite der Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt und berücksichtigt diese in seiner Entwicklungsanalyse.

Definition: Das epigenetische Prinzip besagt, dass die Persönlichkeitsentwicklung durch eine Reihe von aufeinander aufbauenden Stufen erfolgt, wobei jede Stufe auf den Erfahrungen und Errungenschaften der vorherigen aufbaut.

Highlight: Eriksons Ansatz unterscheidet sich von früheren Entwicklungstheorien durch die starke Betonung sozialer Faktoren und ihre Auswirkungen auf die individuelle Entwicklung.

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Epigenetisches Prinzip und Erikson Stufenmodell einfach erklärt

Das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erik Erikson beschreibt die menschliche Entwicklung von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. Es basiert auf dem epigenetischen Prinzip, wonach die Persönlichkeitsentwicklung durch vorherige Erfahrungen und Beziehungen beeinflusst wird. Eriksons Modell betont die Bedeutung sozialer Interaktionen und Krisen für die Identitätsbildung.

Hauptpunkte:

  • Jede Entwicklungsstufe beinhaltet eine spezifische Krise oder Herausforderung
  • Die Bewältigung dieser Krisen ist entscheidend für eine gesunde Entwicklung
  • Soziale Erfahrungen und Beziehungen spielen eine zentrale Rolle
  • Das Modell umfasst acht Stufen von der Geburt bis zum späten Erwachsenenalter
  • Jede Stufe baut auf den vorherigen auf und beeinflusst die nachfolgenden

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Psychosexuelle und psychosoziale Entwicklung: Urvertrauen gegen Urmisstrauen

In der ersten Stufe von Eriksons Modell, die vom Zeitpunkt der Geburt bis etwa zum 18. Lebensmonat reicht, steht die Entwicklung von Urvertrauen im Mittelpunkt. Diese Phase entspricht der oralen Phase in Freuds psychosexueller Entwicklungstheorie.

Die soziale Seite dieser Entwicklungsstufe ist von entscheidender Bedeutung. Sie bildet den Ausgangspunkt der sozialen Entwicklung des Kindes. Die Bedürfnisbefriedigung durch die Mutter oder eine andere primäre Bezugsperson spielt eine zentrale Rolle. Zu diesen Bedürfnissen gehören Nahrung, Nähe, soziale Interaktion, Sicherheit und Geborgenheit. Durch die zuverlässige Erfüllung dieser Bedürfnisse entwickelt das Kind Urvertrauen.

Die Krise in dieser Phase entsteht durch die Entwöhnung vom Stillen und die Entwicklung neuer Fähigkeiten. Das Kind strebt nach Autonomie, kann aber auch Misstrauen entwickeln, insbesondere wenn keine verlässliche Bezugsperson vorhanden ist oder die Bedürfnisbefriedigung unzureichend ist.

Definition: Urvertrauen ist nach Erikson die grundlegende Überzeugung, dass die Welt ein sicherer Ort ist und dass man sich auf andere Menschen verlassen kann.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt zur Ausbildung von Urvertrauen, gepaart mit einem notwendigen Maß an Misstrauen und Vorsicht. Im Gegensatz dazu kann eine Fehlentwicklung zu körperlichen und seelischen Schäden führen. Ein radikaler Entzug von Zuwendung oder das Fehlen einer Bezugsperson kann zu einem grundlegenden Urmisstrauen der Welt gegenüber führen.

Beispiel: Ein Baby, dessen Hunger zuverlässig gestillt wird und das liebevolle Zuwendung erfährt, entwickelt eher Urvertrauen als ein Kind, dessen Bedürfnisse häufig ignoriert werden.

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Autonomie gegen Scham und Zweifel: Die zweite Stufe der psychosozialen Entwicklung

Die zweite Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung umfasst den Zeitraum vom 1,5. bis zum 3. Lebensjahr. Diese Phase entspricht der analen Phase in Freuds psychosexueller Entwicklungstheorie und ist gekennzeichnet durch die erste Entwicklung von Identität und Selbstkonzept.

In dieser Phase steht die Entwicklung von Autonomie im Vordergrund. Das Kind wird zunehmend selbstständig und erlangt Kontrolle über seinen Körper, insbesondere über Darm und Blase. Diese neu gewonnene Autonomie ermöglicht es dem Kind, sich selbstständig zu bewegen und zu erkunden, wobei es jederzeit zu seinen Bezugspersonen zurückkehren kann.

Die Krise in dieser Phase entsteht durch den Konflikt zwischen dem Wunsch nach Autonomie und dem Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit. Das Kind möchte einerseits die Bezugspersonen loslassen, andererseits aber auch festhalten. Dieser Autonomiekonflikt wird begleitet von Misserfolgen und Einschränkungen in der neu gewonnenen Selbstständigkeit.

Vocabulary: Autonomie bezeichnet in diesem Kontext die Fähigkeit des Kindes, selbstständig zu handeln und eigene Entscheidungen zu treffen.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt dazu, dass das Kind sich selbst als eigenständige Person wahrnimmt, die ihren Körper kontrollieren und Ereignisse verursachen kann. Es lernt, Regeln zu verstehen und zu befolgen, und kann beispielsweise eigenständig die Toilette benutzen.

Eine Fehlentwicklung kann entstehen, wenn dem Kind zu viele Einschränkungen auferlegt werden. Dies kann dazu führen, dass das Kind seine Bedürfnisse als falsch wahrnimmt und Zweifel und Scham gegenüber der eigenen Identität entwickelt. Mögliche Folgen sind das Gefühl der Unfähigkeit, Ereignisse zu kontrollieren, sowie die Entstehung von Zwängen und selbstkritischem Verhalten.

Beispiel: Ein Kind, das ermutigt wird, selbstständig zu essen oder sich anzuziehen, auch wenn es dabei Fehler macht, entwickelt eher ein Gefühl von Autonomie als ein Kind, dem diese Tätigkeiten stets abgenommen werden.

Highlight: Die Balance zwischen Förderung der Autonomie und notwendiger Grenzsetzung ist entscheidend für eine gesunde Entwicklung in dieser Phase.

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Initiative gegen Schuldgefühl: Die dritte Stufe der psychosozialen Entwicklung

Die dritte Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung erstreckt sich vom 3. bis zum 6. Lebensjahr. Diese Phase entspricht der phallischen Phase in Freuds psychosexueller Entwicklungstheorie und ist gekennzeichnet durch die Strukturierung und Erweiterung der sozialen Wahrnehmung.

In dieser Phase entwickelt das Kind eine ausgeprägte Neugier und beginnt, ein Gewissen auszubilden. Es lernt, sein eigenes Handeln einzuschätzen und erkennt die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Der sogenannte Ödipus-Komplex, bei dem das Kind eine besondere Bindung zum gegengeschlechtlichen Elternteil entwickelt, spielt in dieser Phase eine Rolle.

Die Krise in dieser Entwicklungsstufe entsteht durch die Enttäuschung, wenn das Kind erkennt, dass es nicht mit dem anderen Geschlecht konkurrieren kann. Es fantasiert zwar darüber, den Vater oder die Mutter zu ersetzen, entwickelt aber gleichzeitig Schuldgefühle und fürchtet sich vor Bestrafungen.

Definition: Der Ödipus-Komplex beschreibt nach Freud die unbewusste sexuelle Anziehung des Kindes zum gegengeschlechtlichen Elternteil und die damit verbundenen Konflikte.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt dazu, dass das Kind lernt, seine eigenen Gefühle und sein Gewissen selbstständig zu verarbeiten. Es entwickelt ein individuelles Gewissen und beginnt, seine Geschlechterrolle zu übernehmen.

Eine Fehlentwicklung kann entstehen, wenn das Kind zu stark mit Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen konfrontiert wird. Dies kann zu starken allgemeinen Schuldkomplexen, Übergewissenhaftigkeit oder hysterischem Verhalten führen. Andererseits kann auch eine völlige Abwesenheit von Schuld problematisch sein und zu Rücksichtslosigkeit oder einem ständigen Konkurrenzbedürfnis führen.

Beispiel: Ein Kind, das ermutigt wird, seine Ideen und Fantasien auszuleben, dabei aber auch lernt, die Grenzen anderer zu respektieren, entwickelt eher ein gesundes Verhältnis zu Initiative und Verantwortung.

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Werksinn gegen Minderwertigkeitsgefühl und Identität gegen Identitätsdiffusion: Die vierte und fünfte Stufe der psychosozialen Entwicklung

Die vierte Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung beginnt mit dem 6. Lebensjahr und erstreckt sich bis zur Pubertät. In dieser Phase entwickelt das Kind einen ausgeprägten Werksinn. Es hat das Bedürfnis, etwas herzustellen und sinnvolle, nützliche Leistungen zu erbringen. Das Kind möchte von anderen lernen und sucht nach Erfolgen und Anerkennung für seine Taten.

Die Krise in dieser Phase entsteht durch die Spannung zwischen dem Wunsch, Fähigkeiten zu entwickeln und der Gefahr der Überforderung. Eine Idealentwicklung führt zur Steigerung der Fähigkeiten, zu Erfolgen und Anerkennung, was das Selbstwertgefühl stärkt. Eine Fehlentwicklung kann durch mangelnde Förderung oder Überforderung zu Minderwertigkeitsgefühlen, Unsicherheiten und Ängsten führen.

Vocabulary: Werksinn bezeichnet in Eriksons Theorie das Bedürfnis des Kindes, produktiv zu sein und nützliche Dinge zu erschaffen.

Die fünfte Stufe, die Adoleszenz, ist geprägt von der Suche nach Identität. Der Jugendliche versucht herauszufinden, wer er ist und wie er in die Gesellschaft passt. Er hinterfragt seine eigene Person, seine Bezugspersonen, seine Rolle in der Gruppe der Gleichaltrigen, das andere Geschlecht und mögliche Berufswahlen.

Die Krise in dieser Phase wird als Identitätskrise bezeichnet. Der Jugendliche kann seine Rolle im Leben mit der anderer Personen vermischen oder Schwierigkeiten haben, eine eigene Identität zu finden (Identitätsdiffusion).

Definition: Identitätsdiffusion beschreibt nach Erikson einen Zustand, in dem der Jugendliche keine klare Vorstellung von seiner eigenen Identität hat.

Eine Idealentwicklung in dieser Phase führt zu einer toleranten, ausgeglichenen Ich-Identität und einem gesunden Selbstvertrauen. Dies bildet eine solide Grundlage für das Erwachsenwerden. Eine Fehlentwicklung kann zu Unsicherheit bezüglich der eigenen Identität und Rolle in der Gesellschaft führen.

Beispiel: Ein Jugendlicher, der verschiedene Interessen und Fähigkeiten ausprobieren kann und dabei Unterstützung erfährt, entwickelt eher eine stabile Identität als jemand, der in seinen Möglichkeiten stark eingeschränkt ist.

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Das epigenetische Prinzip nach Erik Erikson

Erik Eriksons epigenetisches Prinzip bildet die Grundlage für sein Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung. Dieses Konzept erklärt, wie sich die menschliche Persönlichkeit durch soziale Interaktionen und Erfahrungen entwickelt.

Erikson betont, dass Kinder von Geburt an in ein soziales Austauschsystem der Gesellschaft eintreten. Die Persönlichkeitsentwicklung erfolgt durch vorherige Entwicklungen und Beziehungen, wobei Krisen entstehen, die entwicklungsfördernd sein können. Die psychische Entwicklung wird maßgeblich durch soziale Erfahrungen geprägt.

Ein wichtiger Aspekt des epigenetischen Prinzips ist, dass Ideal- und Fehlentwicklungen stark vom Verhalten der Bezugspersonen abhängen. Erikson hebt hervor, dass die soziale Seite der Entwicklung eine entscheidende Rolle spielt und berücksichtigt diese in seiner Entwicklungsanalyse.

Definition: Das epigenetische Prinzip besagt, dass die Persönlichkeitsentwicklung durch eine Reihe von aufeinander aufbauenden Stufen erfolgt, wobei jede Stufe auf den Erfahrungen und Errungenschaften der vorherigen aufbaut.

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