Die fünfte Stufe des Erikson Stufenmodells und ihre Bedeutung
Die fünfte Stufe in Eriksons Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung ist besonders bedeutsam, da sie die kritische Phase der Adoleszenz abdeckt. Diese Stufe wird als "Identität vs. Identitätsdiffusion" bezeichnet und findet im Jugendalter statt.
Hauptmerkmale dieser Stufe:
- Motto: "Ich bin, was ich bin"
- Jugendliche müssen aus ihren Erfahrungen und ihrem Wissen schöpfen, um eine eigene Identität zu entwickeln
- Ziel ist die Schaffung eines klaren Selbstbildes
- Die Pubertät mit ihren körperlichen und psychosozialen Veränderungen regt die Reflexion über das Ich an
- Es findet eine intensive Auseinandersetzung mit dem anderen Geschlecht statt
- Jugendliche hinterfragen ihre eigene Person, ihre Bezugspersonen und ihre Rolle in der Gruppe der Gleichaltrigen
Definition: Identität vs. Identitätsdiffusion beschreibt den Konflikt zwischen der Entwicklung einer stabilen Ich-Identität und der Gefahr, in verschiedene, unvereinbare Rollen zu zerfallen.
Highlight: Die Bewältigung dieser Stufe ist entscheidend für die weitere Entwicklung, da sie die Grundlage für stabile Beziehungen und berufliche Orientierung im Erwachsenenalter legt.
Example: Ein Jugendlicher, der verschiedene Hobbys ausprobiert, sich in unterschiedlichen Freundeskreisen bewegt und über seine Zukunftspläne nachdenkt, befindet sich mitten im Prozess der Identitätsfindung.
Die Krise in dieser Phase besteht in der Fügung zur Ich-Identität. Wenn dieser Prozess nicht erfolgreich bewältigt wird, kann es zur Identitätsdiffusion kommen. Dies kann sich in Unsicherheit über die eigene Rolle in der Gesellschaft, Schwierigkeiten bei der Berufswahl oder instabilen Beziehungen äußern.
Das Erikson Stufenmodell betont, dass die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase entscheidend für die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden im Erwachsenenalter ist. Es unterstreicht die Wichtigkeit einer unterstützenden Umgebung, die es Jugendlichen ermöglicht, verschiedene Rollen und Identitäten zu erkunden, ohne dabei überfordert zu werden.