Die moralische Entwicklung eines Menschen durchläuft verschiedene Stufen und wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst.
Kohlbergs Theorie der moralischen Entwicklung beschreibt sechs aufeinanderfolgende Stufen, die Menschen im Laufe ihrer Entwicklung durchlaufen können. Diese Stufen sind in drei Hauptniveaus unterteilt: das präkonventionelle, das konventionelle und das postkonventionelle Niveau. Auf der präkonventionellen Ebene orientieren sich Menschen hauptsächlich an Strafe und Belohnung. Die konventionelle Ebene ist durch die Orientierung an sozialen Normen und Erwartungen gekennzeichnet. Auf der postkonventionellen Ebene entwickeln Menschen ein eigenständiges moralisches Urteilsvermögen basierend auf universellen ethischen Prinzipien.
Was ist das Gemeinschaftsprinzip? spielt eine wichtige Rolle in der moralischen Entwicklung. Es beschreibt, wie Menschen lernen, sich als Teil einer größeren Gemeinschaft zu verstehen und entsprechend zu handeln. Während der NS-Zeit wurde dieses Prinzip missbraucht - Welche Erziehungsziele hatten die Nationalsozialisten? zielte darauf ab, junge Menschen zu gehorsamen Mitgliedern der "Volksgemeinschaft" zu formen und kritisches Denken zu unterdrücken. Im Gegensatz dazu steht die moderne Anwendung von Kohlbergs Theorie, die heute in der Pädagogik und Entwicklungspsychologie genutzt wird, um die moralische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu fördern und zu verstehen. Dabei wird besonderer Wert auf die Entwicklung eigenständigen moralischen Denkens und Handelns gelegt. Die sechs Stufen der moralischen Entwicklung nach Kohlberg bieten einen theoretischen Rahmen, um diesen Prozess zu analysieren und pädagogisch zu begleiten.