Fächer

Fächer

Mehr

Facharbeit zum Thema "Gewaltprävention bei Kindern und Jugendlichen"

19.9.2021

6459

221

Teilen

Speichern

Herunterladen


Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG
Inhaltsverzeichnis
EINLEITUNG
DIE AGGRESSION.
INSTRUMENTELLE AGGRESSION
VERTEIDIGUNG, ABWEHR.
VERGELTUNGSAKTE..
LUSTAGGRESSION
WAS BEGÜNSTIG

Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG DIE AGGRESSION. INSTRUMENTELLE AGGRESSION VERTEIDIGUNG, ABWEHR. VERGELTUNGSAKTE.. LUSTAGGRESSION WAS BEGÜNSTIGT AGGRESSIVES VERHALTEN? DIE SCHULE ALS URSPRUNG AGGRESSIVEN VERHALTENS.. DIE ERZIEHUNG UND DAS HÄUSLICHE UMFELD-MÖGLICHER URSPRUNG? DIE ROLLE DER EMPATHIE WIE KANN MAN GEWALT NUN VORBEUGEN? KÖRPERNÄHE........ KOMMUNIKATION ERZIEHUNGSSTIL DIE LENKENDE ERZIEHUNG FAZIT LITERATURVERZEICHNIS.. EIGENSTÄNDIGKEITSERKLÄRUNG.... 3 4 4 5 6 9 9 10 11 .12 13 .14 1 Einleitung Vom Mobbing in der Schule bis hin zum Gewaltverbrechen, Gewalt und Aggressionen begleiten unseren Alltag, ob man es selbst erlebt oder bloß davon hört. Demnach kann sich auch jeder ein Bild von einem Gewaltverhalten machen. Der typische Gewalttäter ist für uns skrupellos, aggressiv, unsachlich und kennt keine Vernunft. Zwanzig Prozent dieser Gewalttäter sind unter achtzehn Jahre alt¹. Die Gewalt unter Kindern und Jugendlichen ist kein Neuland, wir alle haben sie schon einmal frühestens auf dem Schulhof erleben oder zumindest mit ansehen können. Die Rede ist nicht nur von der Gewalt in Form von Rangeleien oder Prügeleien, auch die verbale, also die sprachliche Gewalt in Form von Beleidigungen ist bei Kindern und Jugendlichen gebräuchlich. Die typischen Gründe für solche Auseinandersetzungen scheinen auf den ersten Blick ziemlich banal zu sein. Beim genaueren Betrachten jedoch erkennt man deutlich tiefer liegende Motive. Beispielsweise können Ängste, Überforderung oder Frustration² hinter den scheinbar banalen Ausrastern stecken. Die Ursachen dafür sind vielfältig, so auch die Präventionsmöglichkeiten. Ziel ist es, diese zu erkennen um ein sicheres Klima für die Entwicklung des Individuums aufzubauen. Doch welche Fähigkeiten müssen vermittelt werden, um ein gewaltfreies Verhalten zu erzielen? Ein wichtiger Aspekt...

Nichts passendes dabei? Erkunde andere Fachbereiche.

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

Knowunity wurde bei Apple als "Featured Story" ausgezeichnet und hat die App-Store-Charts in der Kategorie Bildung in Deutschland, Italien, Polen, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich regelmäßig angeführt. Werde noch heute Mitglied bei Knowunity und hilf Millionen von Schüler:innen auf der ganzen Welt.

Ranked #1 Education App

Laden im

Google Play

Laden im

App Store

Knowunity ist die #1 unter den Bildungs-Apps in fünf europäischen Ländern

4.9+

Durchschnittliche App-Bewertung

13 M

Schüler:innen lieben Knowunity

#1

In Bildungs-App-Charts in 11 Ländern

900 K+

Schüler:innen haben Lernzettel hochgeladen

Immer noch nicht überzeugt? Schau dir an, was andere Schüler:innen sagen...

iOS User

Ich liebe diese App so sehr, ich benutze sie auch täglich. Ich empfehle Knowunity jedem!! Ich bin damit von einer 4 auf eine 1 gekommen :D

Philipp, iOS User

Die App ist sehr einfach und gut gestaltet. Bis jetzt habe ich immer alles gefunden, was ich gesucht habe :D

Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

Alternativer Bildtext:

hierbei ist die Empathie: Die Fähigkeit, Mitgefühl für andere aufzubauen und eine sichere emotionale Kompetenz³ zu erreichen. Wie diese Ziele durch die Erziehung erreicht werden können, wird im Folgenden untersucht. ¹ Deutsches Jugendinstitut, Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention: Zahlen-Daten-Fakten Jugendgewalt, München, April 2019, Seite 5 2 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression: Warum Ursachen und Auswege so vielfältig sind, Rowohlt Verlag GmbH, 31. Juli 2015, Seite 35f. 3 Katharina Anna Fuchs: Emotionserkennung und Empathie: Eine multimethodale psychologische Studie am Beispiel von Psychopathie und sozialer Ängstlichkeit, Springer Verlag, 20. März 2014, Seite 36 2 Die Aggression Um Gewalt vorzubeugen, muss man erst einmal verstehen, was Gewalt definiert und was sie ausmacht. Zuerst kann gesagt sein, dass die Gewalt bloß eine Unterkategorie der Aggression ist. Der Psychologie Dozent Hans Peter Nolting befasste sich intensiv mit der Psychologie der Aggression. Nach ihm ist aggressives Verhalten zumeist eine Reaktion auf negative Erfahrungen5. Negative Erfahrungen sind jedoch nicht bloß definiert durch oberflächige Provokation, sondern auch unterschwellige Zweifel, welche man vermittelt bekommt führen meist zu einer inneren Frustration, die sich nach außen hin in einem aggressiven Verhalten deutlich wird. Nach Nolting gibt es unterschiedliche Kategorien der Aggression, welche sich von ihrem Motiv und ihrer Absicht unterscheiden. Primär gibt es die instrumentelle Aggression', die Verteidigung beziehungsweise die Abwehr, die Vergeltungsakte und die Lustaggression¹⁰. Instrumentelle Aggression Unter der instrumentellen Aggression versteht man grundsätzlich das Einsetzen aggressiver Mittel, um Vorteile zu erlangen¹¹. Demnach handelt es sich hier um ein aktives aggressives Verhalten. Ein Beispiel von instrumenteller Aggression ist der klassische Bankräuber. Seine Absicht ist das Vorteil des Geldes, welches er bekäme, wenn sein Raub erfolgt. Es geht ihm nicht um die Gewalt selbst, welche er ausübt, jedoch um den Vorteil, den er dadurch erlangt. 4 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression, Seite 16 5 Ebd. Seite 35 6 Ebd. Seite 35 7 Ebd. Seite 40 8 Ebd. Seite 47 9 Ebd. Seite 50 10 Ebd. Seite 63 11 Ebd. Seite 40 3 Verteidigung, Abwehr Das Motiv der abwehrenden Aggression ist hauptsächlich die Angst¹2. Der Anlass ist meist eine Bedrohung. Diese kann zum einen offensichtlich und aggressiv erscheinen, zum anderen aber auch eher unterschwellig. Im Gegensatz zur instrumentellen Aggression geht es hierbei nicht darum, einen Vorteil durch aggressives Verhalten zu erlangen, sondern viel mehr einen Nachteil dadurch abzuwenden ¹³. Diese Art von reaktiver Aggression hat bestimmt jeder schon einmal miterlebt. Teilweise wird heutzutage Selbstverteidigung in Kursen sogar ausgebildet, was vor allem Frauen nah gelegt wird. Doch ein Beispiel für die unterschwellige Bedrohung ist beispielsweise die Angst vor Machtverlust ¹4. Diese finden wir häufig im familiären Bereich wieder. Wenn ein Elternteil denkt, es würde die Kontrolle über das eigene Kind verlieren, so ist es erfahrungsgemäß möglich, dass es zum Mittel der Gewalt greift. Ein solches Verhalten begünstigt folglich dann auch ein aggressives Verhalten des Kindes. Vergeltungsakte Im Volksmund spricht man hier von der Rache. Auch hier findet ein reaktives aggressives Veralten statt, jedoch nicht zum Zwecke der Abwehr, jedoch zum Zwecke der Bestrafung ¹5. Es wird weder ein Vorteil durch die Gewalt erlangt, noch wird ein Nachteil abgewendet. Ziel der Vergeltung ist es, den Übeltäter leiden zu sehen ¹6. Es verschafft dem Rächer eine Genugtuung, eine Befriedigung¹7. Das eigene Selbstwertgefühl wird wieder aufgebaut und man durfte seinem Übeltäter eine Lehre erteilen ¹8. Bei Kindern und Jugendlichen sehen wir diese Aggression häufig bei Mobbingfällen. Die Kinder verspüren das Bedürfnis, ihren Peinigern etwas heimzuzahlen, sodass sie Respekt vor einem haben. Doch oft führt diese Form der Aggression zu einem immerwährenden Teufelskreis, da die Vergeltung wiederum eine Provokation darstellt. 12 Ebd. Seite 47 13 Ebd. Seite 48 14 Ebd. Seite 48 15 Ebd. Seite 51 16 Ebd. 17 Ebd. 18 Ebd. Seite 56 4 Lustaggression Die letzte Form der Aggression nach Nolting ist die sogenannte Lustaggression. Sie wird definiert durch die pure Lust an gewaltvollen Taten. Ziel ist es, seine Macht zu demonstrieren und einen gewissen Nervenkitzel zu erleben¹9. Demnach eine aktive Form des aggressiven Verhaltens. Die Machtdemonstration durch die Lustaggression ist vermutlich das größte Motiv des Mobbings. Kinder und Jugendliche erniedrigen ihre Mitschüler*innen durch verbale oder auch physische Gewalt und stärken somit auch ihr eigenes Selbstwertgefühl. Was begünstigt aggressives Verhalten? Nun, wo die Aggression allgemein schon ein wenig vertrauter ist, liegt der Fokus im Folgenden nun auf die Vielfalt der Motive des aggressiven Verhaltens. Der Ursprung aggressiven Verhaltens liegt meist in der Umwelt des Individuums. Biologische Bedingungen sind selten ein Grund für Gewalt20 Eine Lösung zwischen der eigenen Persönlichkeitsentwicklung sowie den Ansprüchen der Außenwelt zu finden erweist sich für viele Jugendliche besonders schwer, zumal die Kindheit sowie die Jugendzeit Lebensphasen sind, welche sich vor allem durch viele und schnelle Veränderung auszeichnen. Der deutsche Sozial-, Bildungs- und Sozialwissenschaftler Prof. Klaus Hurrelmann spricht hier von der Integration und der Individuation²¹. Dieses Modell beschreibt das Spannungsverhältnis zwischen dem eigenen Denken und den äußerlichen Einflüssen, welche auf das Individuum einwirken. Der Jugendliche muss für beide Komponente eine Lösung finden, um eine feste und starke Ich- Identität zu entwickeln. Wird dies erschwert, wie bereits erwähnt hauptsächlich durch äußere Einflüsse, kann es zu einer Überforderung kommen. 19 Ebd. Seite 63 20 Planet-wissen.de: Christine Buth: Jugendgewalt in Deutschland, https://www.planet- wissen.de/gesellschaft/psychologie/jugendgewalt in deutschland/index.html, [19.03.2021] 21 Prof. Klaus Hurrelmann: Theorie der produktiven Realitätsverarbeitung 5 Eine Überforderung begünstigt wiederum aggressives Verhalten. Äußerliche Einflüsse können hier der schulische Leistungsdruck, eine erschwerte familiäre Situation oder auch Probleme bei der sozialen Interaktion mit Gleichaltrigen sein. Die Schule als Ursprung aggressiven Verhaltens Die Schule ist der Ort, an dem Kinder und Jugendliche sich einen großen Anteil an ihrem Alltag aufhalten. Die Schule soll ein Raum für Bildung, Erfolge und Misserfolge, Erfahrungen und vor allem ein Raum für Interaktion mit Gleichaltrigen sein. Doch auch dieses Bild hat seine Kehrseite. Der schulische Leistungsdruck übt Druck aus, oft sind manche Kinder und Jugendliche nicht so leistungsstark wie andere und tun sich schwer mit den erwarteten Ansprüchen. Fehlendes Lob und fehlende Anerkennung, während andere diese ständig durch gute Leistungen erlangen, schwächt das Selbstwertgefühl. Es kann neben der Überforderung zu einer Frustration kommen ²². Schnell kann es passieren, dass das Individuum nach einer anderen Art sucht, Anerkennung und Respekt zu bekommen. Und oft endet diese Suche bei der Gewalt. Die Erniedrigung anderer fördert das eigene Selbstwertgefühl23. Im Umfeld der Schule kommt es hierbei schnell zu Mobbingfällen. Man kann hier auf Seiten der Täter aus den bereits genannten Gründen von einer reaktiven Aggression sprechen, da der Täter Vergeltung an beispielsweise besseren Schülern ausüben möchte. Motiv der Wut wäre die Eifersucht. Ebenso ist natürlich von einer aktiven Aggression zu sprechen. Hierbei wäre die Lustaggression eine geeignete Kategorie, denn oft suchen sich die Täter belanglose Opfer aus, solange sie kein hohes Ansehen im eigenen Umfeld haben und demnach weniger Schutz bei Gleichaltrigen finden. Die Opfer haben meist gar nicht viel mit ihren Tätern zu tun, die Motive scheinen sinnlos beziehungsweise gar nicht erst vorhanden. Der Nervenkitzel24 und das Schaffen von Respekt und Anerkennung liegt im Fokus. Auf Seiten der Opfer in einem Mobbingfall, könnte potentiell eine reaktive Aggression entstehen. Zum einen um sich bei gewalttätigen Attacken zu wehren, zum anderen aber 22 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression, Seite 35 23 Planet-Wissen.de: Christine Buth: Jugendgewalt in Deutschland 24 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression, Seite 63 6 auch in Form von Rache. Die Opfer werden wütend und frustriert, sodass sie irgendwann die Kontrolle verlieren und ebenfalls gewalttätig werden. Die Erziehung und das häusliche Umfeld - möglicher Ursprung? Neben der Schule können Kinder auch woanders Motivation für Aggression erlangen. Das familiäre Umfeld zuhause kann schnell zu einem gewalttätigen Verhalten führen. Angefangen bei dem Erziehungsstil kann schon einiges außer Kontrolle geraten. Der Sozialpsychologen Kurt Lewin kategorisiert die Erziehung in drei verschiedene Stile: Der autoritäre Erziehungsstil, der demokratische Erziehungsstil und der laissez-faire Erziehungsstil25. Im Grunde genommen liegt der Fokus nun auf Lewins ersten und dritten Erziehungsstil. Wird das Kind autoritär erzogen, zeichnet sich dies durch die emotionale Kälte und der Strenge des Elternteils aus. Durch strikte Vorgaben und Ansprüche sowie durch die konsequente Erwartungshaltung verlernt das Kind oder der Jugendliche die eigene Kreativität zu benutzen und sind in ihrer Individualität eingeschränkt26. Diese Last kann sich nun potenziell in eine Aggression auswirken, da die entstandene Frustration durch das nächstmögliche Ventil abgebaut werden muss27. Oft werden autoritäre Elternteile gewaltvoll, zum Partner und auch zum Kind selbst. Kinder lernen bekanntlich durch Beobachtungen, somit ist es wahrscheinlich, dass sich das Kind selbst ein gewaltvolles Verhalten aneignet und oder die Gewalt als realistische Möglichkeit ansieht, einen Konflikt zu lösen. Der laissez-faire Erziehungsstil hingegen kennzeichnet sich durch eine primäre Passivität des Elternteils. Es herrschen kaum Regeln und selten werden Konsequenzen gezogen. Die Kinder und Jugendlichen sind oft orientierungslos und können nicht einschätzen was richtig und was falsch ist. Auch durch diese Voraussetzungen kann ein gewaltvolles Verhalten 25 Socialnet.de: Miriam Morgan, 01. Mai 2019: Erziehungsstil, https://www.socialnet.de/lexikon/Erziehungsstil [19.03.2021] 26 Erziehenswert.at: Mareike Krieger: Typologisches Konzept der Erziehungsstile nach Kurt Lewin, https://www.erziehenswert.at/wissenswertes/typologisches-konzept-der-erziehungstile-nach-kurt-lewin/ [19.03.2021] 27 Ebd. 7 entstehen. Den Kindern und Jugendlichen werden keine Konsequenzen, die ihr Verhalten haben vermittelt. Die Rolle der Empathie Mögliche Motive einer Aggression sind nun klar, doch was hat die Empathie eigentlich damit zu tun? Oder so gefragt: Was ist denn eigentlich die Empathie? - Die Empathie definiert das Mitgefühl, die Eigenschaft, sich in seinen Gegenüber hinein zu fühlen und anhand der Körpersprache und den bisherigen Erfahrungen einen Menschen zu verstehen. Und warum ist das für die Gewaltprävention notwendig? - Natürlich hat unsere eigene Einfühlsamkeit einiges mit unserem Verhalten anderen gegenüber Anderen zu tun. Wir verhalten uns nicht nur unseres Willen moralisch, sondern auch aus Nächstenliebe. Oder anders gesagt: aus Empathie. Um emphatisch handeln zu können, müssen wir eine emotionale Kompetenz28 erreichen. Man muss dazu fähig sein, erst die eigenen Gefühle zu verstehen und zu deuten um sich nachher dann vom eigenen Egozentrischen zu lösen und sich in andere hinein zu versetzen. Wie erlernt an nun die Empathie? Es fängt schon früh an, genau genommen im Säuglingsalter, wenn das Kind von den Eltern versorgt und gepflegt wird 29. Besonders hier, wo das Sprachverständnis noch nicht ausgebildet ist, spielt die Körpersprache eine ganz wichtige Rolle 3⁰ Wird man in dieser Phase mit einer gewissen Gleichgültigkeit beziehungsweise Kälte behandelt, beispielsweise durch fehlende Zärtlichkeiten und Berührungen wie Umarmungen oder Kuscheleinheiten, so kann die Empathie-Fähigkeit des Kindes beeinflusst und eingeschränkt werden ³1. 28 Katharina Anna Fuchs: Emotionserkennung und Empathie 29 Resilienz Akademie: Empathie, https://www.resilienz-akademie.com/empathie/ [24.03.2021] 30 Ebd. 31 Ebd. 8 Wie kann man Gewalt nun vorbeugen? Um Gewalt und ein allgemeines aggressives Verhalten vorzubeugen, muss man schon bei der frühen Erziehung beginnen. Körpernähe Wie bereits erwähnt spielt die Körpernähe eine wichtige Rolle in der frühen Erziehung des Kindes. Zärtlichkeiten und Berührungen fördern die Empathie des Kindes und somit auch das Mitgefühl und die emotionale Kompetenz. Das bedeutet, man begünstigt ein zuneigendes und mitfühlendes Verhalten, welches weniger zu Aggressionen als Art der Kommunikation und Berührung neigt, sondern zu einfühlsamen und mitfühlenden Gesten. Das Kind lernt eine friedvolle Art der Körpersprache und ist in der Lage offener auf Menschen zuzugehen und somit auch besser zu kommunizieren. Das Kind braucht Aufmerksamkeit und viel Fürsorge um diese Kompetenz zu erreichen ³², Hans Peter Nolting benutzt in seinem Buch ,,Psychologie der Aggression" hier den Begriff ,,emotionale Resonanz"33, Kommunikation Die Aufmerksamkeit, welche ein Kind benötigt, bezieht sich nicht bloß auf Körpernähe und -wärme. Auch die Kommunikation ist ein wichtiger Aspekt dieser. Das Kind und auch noch der Jugendliche braucht in jeder Hinsicht eine Bezugsperson und einen Ansprechpartner, an den es/er sich wenden. Dafür muss das Individuum aber erstmal diese Offenheit gegenüber anderen Menschen, sowie den eigenen Gefühlen, Gedanken und Sorgen erlangen. Diese entwickelt man ebenso in der Erziehung. Eltern müssen das Gespräch mit dem Kind suchen ³4, sodass diese schon früh erlernen, über die eigenen Gefühle zu sprechen und darüber zu reflektieren. Begegnet man dem Kind dann auf Augenhöhe und redet auch über die eigenen Erfahrungen und oder vergibt 32 Scoyo.de: Empathie, wie Kinder Mitgefühl lernen; https://www-de.scoyo.com/eltern/familie/erziehung- entwicklung/empathie-lernen-kinder [24.03.2021] 33 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression, Seite 228 34 Scoyo.de: Empathie, wie Kinder Mitgefühl lernen 9 Ratschläge, lernt das Kind potentielle Möglichkeiten, mit Konflikten umzugehen und diese schlussendlich auch zu lösen. Im weiteren Verlauf der Entwicklung, wird das Kind Raum haben, um das Erlernte für sich selbst auszuprobieren. Bespielhaft weiß ein Kind, welches zuhause mit viel Zuneigung und Interesse behandelt wird, besser sich in einer schwierigen Situation zu handeln als ein Kind, welches mit der eigenen Gefühlswelt eher allein gelassen wird. Dem ersten Kind fällt es leichter über sich selbst zu reflektieren sowie über das Verhalten des anderen. Erziehungsstil Wie zuvor erwähnt, wird in drei unterschiedliche Erziehungsstile unterschieden ³5. Während der autoritäre - sowie der laissez-faire Erziehungsstil ein gewalttätiges Verhalten sogar eher begünstigt, stellt der demokratische Erziehungsstil nach Kurt Lewin den perfekten Zwischenweg dar. Im demokratischen Erziehungsstil werden gemeinsam abgesprochene Entscheidungen gefällt und es besteht eine Führungsperson, die jedoch mehr lenkt als dominiert ³6. Diese lenkende Erziehung gestaltet einen Raum, in dem sich das Individuum ausleben und sich ausprobieren kann, worin jedoch auch gewisse Regeln herrschen, die zur Orientierung und als Maßstab dienen. Hier erfährt das Individuum Geborgenheit und Freiheit zu gleich und hat optimale Bedingungen um sich frei zu entfalten. Auch hier gilt wieder: Man muss Interesse an den Bedürfnissen des Kindes haben. Diese muss man anschließend mit den eigenen Erfahrungen über mögliche Konsequenzen in einem Konsens zusammenführen, sodass das Kind optimal und individuell gerecht behandelt wird. 35 Siehe S. 7 36 Social-net.de: Miriam Morgan: Erziehungsstil 10 Die lenkende Erziehung Bei der Frage, was denn eigentlich eine gute Erziehung sei, antwortet Nolting mit der positiv lenkenden Erziehung"37. Damit gemeint ist eine Erziehung, welche im demokratischen Stil ³8 auf das Kind/ den Jugendlichen eingeht und gleichzeitig aber auch die eigenen Erfahrungen in die Erziehung mit einbezieht. Das Kind/ der Jugendliche soll aus eigenen Fehlern lernen, das ist jedoch erst möglich, wenn der Freiraum dazu gegeben ist. Die lenkende Position der Bezugsperson an der Stelle dient der individuellen Förderung und der Orientierung durch Ratschläge und Regeln. Im Hinblick auf die emotionale Resonanz, welche das Individuum erhalten soll, besteht eine gewisse Verhaltensanforderung mit Sensibilität ³⁹. Die Entwicklungspsychologen Eleanor Maccoby und John Martin reden hier vom Prinzip des demandingness & responsivness"40. Der Stil, der beide Aspekte verbindet, nennt man neben demokratisch" auch ,,autoritativ"4¹. Doch wohin lenkt denn diese ,,lenkende Erziehung"? - Die positiv lenkende Erziehung führt zur Selbstständigkeit, zum Einsichtsvermögen sowie zur Selbstreflektion42, Kompetenzen, welche zum richtigen Umgang mit seinen Mitmenschen benötigt werden und gewalttätiges Verhalten vorbeugen. 37 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression, Seite 227 38 Siehe S. 10 39 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression, Seite 227 40 Ebd. Seite 228 41 Ebd. 42 Ebd. 11 Fazit Zusammenfassend betrachtet gibt es einige Auslöser für ein gewalttätiges Verhalten, so auch viele Präventionsmöglichkeiten. Die Aggression ist vielfältig und so hat sie nun mal auch viele Erreger. Im Hinblick auf die Empathie ist es vor allem wichtig, gerade emotionale Kompetenzen zu vermitteln, damit diese für spätere Konflikte gezielt eingesetzt werden können. Wichtig ist es, dem Kind nah zu bleiben und es aktiv und motiviert zu erziehen, weder zu dominant, noch zu laissez-fair. Auf diesem Weg findet das Kind oder der Jugendliche einen Weg um zur Selbstreflektion und zum Einsichtsvermögen zu gelangen und somit aufkommende Konflikte friedlich zu regeln und selbst keine zu provozieren. 12 Literaturverzeichnis Deutsches Jugendinstitut, Arbeitsstelle Kinder- und Jugendkriminalitätsprävention: Zahlen- Daten-Fakten Jugendgewalt, München, April 2019 Hans Peter Nolting: Psychologie der Aggression: Warum Ursachen und Auswege so vielfältig sind, Rowohlt Verlag GmbH, 31. Juli 2015 Katharina Anna Fuchs: Emotionserkennung und Empathie: Eine multimethodale psychologische Studie am Beispiel von Psychopathie und sozialer Ängstlichkeit, Springer Verlag, 20. März 2014 Planet-wissen.de: Christine Buth: Jugendgewalt in Deutschland, https://www.planet- wissen.de/gesellschaft/psychologie/jugendgewalt in deutschland/index.html, [19.03.2021] Socialnet.de: Miriam Morgan, 01.Mai 2019: Erziehungsstil, https://www.socialnet.de/lexikon/Erziehungsstil [19.03.2021] Erziehenswert.at: Mareike Krieger: Typologisches Konzept der Erziehungsstile nach Kurt Lewin, https://www.erziehenswert.at/wissenswertes/typologisches-konzept-der- erziehungstile-nach-kurt-lewin/ [19.03.2021] Resilienz Akademie: Empathie, https://www.resilienz-akademie.com/empathie/ [24.03.2021] 13 Eigenständigkeitserklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken und aus den genutzten Internetquellen als solche kenntlich gemacht habe. Mir ist bekannt, dass die Facharbeit einer externen Plagiatskontrolle unterzogen werden kann. 14