Maxime 1-4: Grundlagen der Persönlichkeitsentwicklung
Die ersten vier Maximen von Klaus Hurrelmann legen die Grundlagen für das Verständnis der Persönlichkeitsentwicklung.
Maxime 1: Wechselspiel von Anlage und Umwelt
Diese Maxime betont das interaktive Verhältnis zwischen genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen. Hurrelmann erklärt, dass Persönlichkeitsmerkmale und Verhaltensweisen sowohl biologisch bedingt als auch sozial erlernt sind.
Highlight: Die Trennung von innerer und äußerer Realität ist bei der Analyse der Entwicklung geschlechtstypischer Persönlichkeitsmerkmale nicht möglich.
Maxime 2: Produktive Realitätsverarbeitung
Hurrelmann beschreibt den Prozess der produktiven Verarbeitung von innerer und äußerer Realität. Dies beinhaltet die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und die Anpassung des Handelns an sich ändernde Umstände.
Definition: Produktive Realitätsverarbeitung ist der Prozess, bei dem Individuen ihre innere und äußere Realität aktiv verarbeiten und darauf basierend ihre Persönlichkeit strukturieren und gestalten.
Maxime 3: Individuen als schöpferische Konstrukteure
Diese Maxime betont die Autonomie und Kreativität des Individuums in seiner Entwicklung. Hurrelmann sieht Menschen als aktive Gestalter ihrer Lebensführung, die zwischen Ausprobieren und Stabilität balancieren müssen.
Beispiel: Ein Jugendlicher, der verschiedene Hobbys ausprobiert, um seine Interessen zu entdecken, während er gleichzeitig Stabilität in seinen schulischen Leistungen aufrechterhält.
Maxime 4: Individuation und Integration
Hurrelmann beschreibt den Prozess der Ich-Identitätsbildung als Balance zwischen Individuation (Entwicklung einer einzigartigen Persönlichkeit) und Integration (Anpassung an gesellschaftliche Normen).
Vocabulary: Ich-Identität ist das Ergebnis des Gleichgewichts zwischen persönlicher Individuation und sozialer Integration.