Wolfgang Nieke und seine Theorie der Interkulturellen Erziehung
Die Arbeit von Wolfgang Nieke hat die interkulturelle Pädagogik maßgeblich geprägt. Als renommierter deutscher Erziehungswissenschaftler entwickelte er grundlegende Konzepte zur interkulturellen Erziehung, die bis heute relevant sind. Seine akademische Laufbahn begann mit dem Studium der Soziologie, Erziehungswissenschaft, Philosophie, Psychologie und Germanistik. 1991 habilitierte er mit einer wegweisenden Arbeit über interkulturelle Erziehung.
Definition: Interkulturelle Erziehung nach Nieke bezeichnet einen pädagogischen Ansatz, der das Zusammenleben verschiedener Kulturen in einer pluralistischen Gesellschaft fördert und Verständigung ermöglicht.
Die Nieke Grundannahmen basieren auf einem differenzierten Verständnis von Kultur und Ethnie. Er definiert Kultur als ein System von Symbolen mit spezifischen Interpretations-, Ausdrucks- und Orientierungsmustern. Der Begriff des Ethnozentrismus spielt dabei eine zentrale Rolle - Nieke plädiert für einen aufgeklärten Ethnozentrismus, der die eigene kulturelle Prägung reflektiert.
Seine Forschung umfasst vier Hauptbereiche: Bildung, interkulturelle Erziehung, Umweltbildung und Identitätsbildung. Als Professor für Allgemeine Pädagogik an der Universität Rostock 1993−2013 entwickelte er die Nieke 10 Ziele der interkulturellen Erziehung, die heute Standard in der Pädagogik sind.