Die Bedeutung von Krisen in Eriksons Theorie
In Eriksons Modell der psychosozialen Entwicklung spielen Krisen eine zentrale Rolle. Jede Entwicklungsstufe ist mit einer spezifischen Krise verbunden, die es zu bewältigen gilt.
Krisen in Eriksons Theorie:
- Sind zwischen zwei Polen angelegt (z.B. Urvertrauen vs. Urmisstrauen)
- Kennzeichnen einen Wendepunkt im Sinne einer entscheidenden Periode
- Beinhalten sowohl erhöhte Verletzlichkeit als auch erhöhtes Potenzial
Definition: Eine Krise im Sinne Eriksons ist ein normaler Entwicklungsvorgang und nicht identisch mit einer Störung.
Die Bewältigung der Krisen ist die zentrale Entwicklungsaufgabe in jeder Stufe. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Krisen nie vollständig gelöst werden, sondern ein Leben lang aktuell bleiben.
Highlight: Das Ziel des Durchlaufens der Krisen ist der Aufbau einer stabilen Ich-Identität.
Erikson betont, dass Krisen auf einer bestimmten Stufe ausreichend bearbeitet werden müssen, um die nächste Stufe erfolgreich bewältigen zu können. Dies unterstreicht die Bedeutung jeder einzelnen Entwicklungsphase für die Gesamtentwicklung der Persönlichkeit.
Example: In der Adoleszenz steht die Krise "Identität vs. Identitätsdiffusion" im Vordergrund. Die erfolgreiche Bewältigung dieser Krise ist entscheidend für die Entwicklung eines stabilen Selbstbildes im Erwachsenenalter.
Die psychosoziale Entwicklung nach Erikson zeigt, dass Krisen nicht nur unvermeidbar, sondern auch notwendig für das persönliche Wachstum und die Identitätsentwicklung sind. Dies unterstreicht die Relevanz von Eriksons Theorie für die moderne Entwicklungspsychologie und Pädagogik.