Ladungsübertragung und das Millikan-Experiment
Die Übertragung von elektrischen Ladungen zwischen Körpern und die Bestimmung der Elementarladung sind zentrale Themen in der Elektrizitätslehre. Diese Seite behandelt die Grundlagen der Ladungsübertragung und das bahnbrechende Millikan-Experiment.
Wenn ein geladener Körper einen neutralen, leitfähigen Körper berührt, kommt es zu einem Ladungsausgleich. Dabei können zwei Szenarien auftreten:
- Bei Berührung mit einem negativ geladenen Körper fließen Elektronen auf den neutralen Körper über, wodurch dieser negativ geladen wird.
- Bei Berührung mit einem positiv geladenen Körper fließen Elektronen vom neutralen Körper ab, wodurch dieser positiv geladen wird.
Example: Ein alltägliches Beispiel für Ladungsübertragung ist das Aufladen eines Smartphones durch ein Ladekabel. Hierbei werden Elektronen vom Stromnetz auf den Akku des Geräts übertragen.
Das Millikan-Experiment, benannt nach dem amerikanischen Physiker Robert Millikan, war ein Meilenstein in der Physik. Es diente der Bestimmung der Elementarladung, der kleinsten in der Natur vorkommenden elektrischen Ladung.
Definition: Die Elementarladung ist die kleinste frei existierende elektrische Ladung in der Natur. Sie wird mit dem Symbol e bezeichnet und hat den Wert e = 1,602176634 × 10^-19 Coulomb.
In diesem Experiment wurden kleine Öltröpfchen in ein elektrisches Feld zwischen zwei geladenen Platten gebracht. Durch Variation der Spannung konnte Millikan die Tröpfchen zum Schweben, Sinken oder Steigen bringen.
Highlight: Millikan stellte fest, dass die Ladung der Öltröpfchen immer ein ganzzahliges Vielfaches der Elementarladung e war. Diese Entdeckung bestätigte die Quantisierung der elektrischen Ladung und legte den Grundstein für unser modernes Verständnis der Atomstruktur.
Die Formel für die Berechnung der Ladung eines schwebenden Öltröpfchens lautet:
q = (m * g * d) / U
Dabei ist m die Masse des Tröpfchens, g die Erdbeschleunigung, d der Abstand zwischen den Platten und U die angelegte Spannung.
Vocabulary: Homogenes elektrisches Feld: Ein elektrisches Feld mit konstanter Feldstärke und parallelen Feldlinien, wie es im Millikan-Experiment zwischen den Platten erzeugt wurde.
Das Millikan-Experiment demonstriert eindrucksvoll die Verbindung zwischen makroskopischen, messbaren Größen und der mikroskopischen Struktur der Materie.