Comenius und seine pansophischen Gedanken
Comenius' berühmte Forderung "omnes omnia omnino" allenalleslehren in seiner "Didactica Magna" war revolutionär für seine Zeit. Mit "allen" meinte er tatsächlich alle Menschen unabhängig von Geschlecht oder sozialem Status - eine frühe Form der Schulpflicht. Seine Vorstellung von "alles" umfasste seine pansophische Bildungsidee, die Religion, Wissenschaft und Politik verband.
In Comenius' pädagogischem Ansatz spielt die Verbindung zwischen Gott, Mensch und Welt eine zentrale Rolle. Er sah den Menschen als Ebenbild Gottes, der die Schöpfungsabsicht vollenden soll. Seine didaktischen Prinzipien umfassen drei Kernaspekte: Anschaulichkeit, Praxisnähe und Selbsttätigkeit. Anschaulichkeit bedeutet Lernen durch Sinneseindrücke - Theorie wird durch verschiedene Methoden wie Videos oder Experimente vermittelt.
Das Prinzip der Praxisnähe zeigt sich darin, dass Theorie und Praxis untrennbar miteinander verknüpft sind, wie beispielsweise beim Fachabitur, wo theoretisches Wissen durch Praktika vertieft wird. Bei der Selbsttätigkeit geht es um selbstständige Themenerarbeitung, eigene Zielsetzung und die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen.
Aha-Moment: Comenius' Zitate und pädagogische Grundsätze waren ihrer Zeit weit voraus - während damals oft stures Auswendiglernen dominierte, forderte er bereits Anschaulichkeit und Selbstständigkeit, Prinzipien, die heute in modernen Schulen wie Johann-Amos-Comenius-Schulen selbstverständlich sind.
Comenius' Ideen sind bis heute hochaktuell und haben sich weiterentwickelt. Statt Verbalismus reinesAuswendiglernen stehen heute vielfältige Medien und die Förderung der Selbstständigkeit im Vordergrund. Das spiegelt sich auch im hessischen Schulgesetz wider, das die Erziehung zu selbstständigen Bürgern als Ziel definiert - ganz im Sinne der methodischen Prinzipien der Pädagogik nach Comenius.