Kindheit und Entwicklung zum Mörder
Jürgen Bartschs Kindheit war geprägt von emotionaler Kälte. Seine Adoptiveltern spielten nie mit ihm und verboten ihm, sich schmutzig zu machen oder mit anderen Kindern zu spielen. Mit fünf Jahren kam er in den Kindergarten, fand jedoch keine Freunde. Bereits damals entwickelte er Phantasien, "groß und stark" zu sein.
Mit 12 Jahren wurde Bartsch in ein strenges Knabeninternat nach Marienhausen geschickt, das er später als eine Art Gefängnis beschrieb. Dort gab es strenge Verbote bezüglich Kontakten zu anderen Jungen. Es wird vermutet, dass Bartsch dort von einem Pater missbraucht wurde. Nach seiner Rückkehr mit 14 Jahren begann er, andere Jungen zu prügeln und entdeckte zufällig die Höhle, die später zum Tatort wurde.
Während seiner Metzgerlehre zeigte Bartsch Abneigung gegen das Schlachten von Tieren. Im März 1962 lockte er auf einer Kirmes sein erstes Opfer nach Velbert, erschlug und missbrauchte es. Er beichtete die Tat einem Priester, der das Beichtgeheimnis wahrte. Um Akzeptanz zu finden, trat Bartsch unter dem Namen Bellini als Zauberer auf. Das Schneiden von Fleisch beschrieb er später als erotisches Erlebnis.
Wichtig zu wissen: Bartsch wurde nach sieben Prozesstagen zu fünfmal lebenslänglich verurteilt und im Zuchthaus Wuppertal inhaftiert – ein Fall, der die deutsche Öffentlichkeit erschütterte und die Diskussion über Täterpsychologie anregte.