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Der Systemische Ansatz in der Psychologie am Beispiel von Helm Stierlin

24.9.2020

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Die Systemische Familientherapie nach Helm Stierlin
1. Überblick über die Biografie von Helm Stierlin
Der deutsche Psychiater, Psychoanalyti
Die Systemische Familientherapie nach Helm Stierlin
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Die Systemische Familientherapie nach Helm Stierlin
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1. Überblick über die Biografie von Helm Stierlin
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Die Systemische Familientherapie nach Helm Stierlin
1. Überblick über die Biografie von Helm Stierlin
Der deutsche Psychiater, Psychoanalyti

Die Systemische Familientherapie nach Helm Stierlin 1. Überblick über die Biografie von Helm Stierlin Der deutsche Psychiater, Psychoanalytiker und Systemischer Familientherapeut Helm Stierlin erblickte als Wilhelm Paul Stierlin am 12. März 1926 in Mannheim das Licht der Welt. Er wurde als ältester von drei Söhnen in die Familie des Brückenbauingenieurs und Regierungsbaumeisters Paul Stierlin und seiner Frau Elsbeth-Sophie geboren und verbrachte seine Kindheit, durch den väterlichen Beruf bedingt, in mehreren Städten. Seine Jugend war geprägt vom Zweiten Weltkrieg, an welchem Stierlin als Soldat beteiligt war. Während es ihm nach Kriegsende gelang, in seine Heimat zurückzukehren, fiel sein jüngerer Bruder Gerhard noch im Krieg und sein nationalsozialistischer Vater nahm sich aus Verzweiflung über die kommende Niederlage Deutschlands ein paar Tage vor Kriegsende das Leben. Stierlin studierte nach Absolvierung eines Notabiturs zunächst Medizin an der Universität Heidelberg. Er interessierte sich allerdings auch sehr für philosophische Vorlesungen von Karl Jaspers, welche er neben seinem Studium der Medizin regelmäßig besuchte. Es gelang ihm 1950 schließlich die Promotion in Philosophie bei Karl Jaspers und 1955 die Promotion in Medizin bei Kurt Kolle und Gustav Bodechtel. Von 1957 bis 1974 war Stierlin als Psychiater und Psychotherapeut überwiegend in den USA tätig. Dort setzte er seine Schwerpunkte vor allem auf die Psychopathologie der Schizophrenie, psychotische und psychosomatische Erkrankungen, den Ablösungsprozess der Adoleszenz und die jüngsten therapeutischen Erfahrungen...

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Alternativer Bildtext:

der Familientherapie mit den erweiternden therapeutischen Konzepten im Rahmen systemtheoretischer Denkansätze. Während seiner Zeit in den USA leitete er unter anderem von 1965 bis 1973 die Abteilung für Familientherapie am National Institute of Mental Health in Bethesda, Maryland und lernte die wichtigsten Pioniere auf dem Forschungsgebiet der Familientherapie kennen. 1974 bekam Stierlin ein Stellenangebot als Leiter eines neu eingerichteten Instituts für psychoanalytische Grundlagenforschung und Familientherapie an der Universität Heidelberg, welchen er bis zu seiner Emeritierung 1991 bekleidete. Neben seiner kontinuierlichen Therapiearbeit mit Familien bot er offene, freiwillige Vorlesungen an, welche sowohl von Leuten aus unterschiedlichen Fachrichtungen als auch aus der Bevölkerung immer voll besucht waren. Für Stierlins neue Sicht auf psychologische Probleme, welche sich stark von der bis dahin gängigen analytischen Methoden unterschied, gab es einen Riesenbedarf. Er setzte nicht nur maßgebliche Impulse für den systemischen Ansatz, sondern öffnete ebenfalls die Augen für eine andere Art und Weise der Familientherapie, wie sie bis zu diesem Zeitpunkt in Deutschland niemandem bekannt war. Trotz all seiner Erfahrungen im wissenschaftlichen und therapeutischen Arbeiten beharrte Helm Stierlin nie auf seinen eigenen Konzepten. Er erwartete eigenverantwortliches und kritisches Denken von seinem Team und drängte darauf, dass die Konzepte kritisch in Frage gestellt werden, um diese transformieren und weiterentwickeln zu können. Von seinen Mitarbeitern wurde Helm Stierlin rückblickend als ein ,,sehr freundlichen und wohlwollend auftretenden Mann, der Autorität ausstrahlt, ohne autoritär zu sein"! beschrieben. Er soll zudem einen sehr lockeren Führungsstil gepflegt haben und sein Team stets zu kritischerem Denken ermutigt haben. Helm Stierlin hat zirka 180 wissenschaftliche Publikationen veröffentlicht und war Autor von mehr als zehn Büchern, welche in bis zu zwölf Sprachen übersetzt wurden. Darunter auch einige in Reimform und ein Werk, in dem er sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzt, welcher ihn und seine Familie lange Zeit begleitete. Bis heute führt Helm Stierlin eine lange Ehe mit der promovierten Psychologin und Familientherapeutin Satuila Stierlin, welche er in den 1960er Jahren in der Schweiz kennen lernte. Aus ihrer Ehe sind zwei Töchter hervorgekommen. ¹ Quelle: SWR2 Wissen; Sendung vom 23.04.2020 von Martina Senghas zu ,,Helm Stierlin. Wegbereiter der systemischen Familientherapie" 2. Grundlagen der Systemischen Familientherapie nach Helm Stierlin Als Grundidee hinter dem Ansatz der Systemischen Familientherapie steckt die Erkenntnis, dass keiner die objektive Wahrheit erkennen kann. Als Schlussfolgerung daraus sind auch Therapeutinnen und Therapeuten keine objektiven Beobachter, sondern Teil des Geschehens und des Prozesses. Das Geschehen spielt dabei die zentrale Rolle und nicht die richtige" Diagnose, wie dies bei anderen Ansätzen der Fall ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der zu beachten ist, ist die Betrachtung unterschiedlicher Perspektiven. Dies kann erstmals durch die Einführung von sogenannten Co-Therapeuten gewährleistet werden. Um zusätzlich noch einen andern Blick auf das Geschehen und eine zusätzlich bereichernde Perspektive zu bekommen können auch Therapeuten-Teams hinzugezogen werden. Systemisch Arbeitende Therapeuten sind sich einig, dass es meist kein eindeutiges Ergebnis gibt. Sie haben es sich daher zur Aufgabe gemacht die Wechselwirkungen in den Systemen zu unterbrechen, um das Verhalten der Einzelnen positiv umzudeuten, beziehungsweise zu ,,reframen“, statt alles verstehen zu wollen. Diese Grundidee basiert auf der Annahme, dass Menschen vor allem soziale Wesen sind. Das bedeutet, dass das Verhalten eines Individuums immer abhängig von dem sozialen Gefüge ist, in welchem es sich bewegt. Ein wesentlicher Aspekt ist hierbei auch das zirkuläre Denken, welches mit dem Satz ,,Das Tun des Einen ist das Tun des Anderen" auf den Punkt gebracht werden kann. Aus dieser Erkenntnis geht ein komplexes Theoriegebäude hervor, auf welchem sich viele Vorgehen in der Praxis beziehen, wie beispielsweise die Veränderung von eingefahrenen Mustern und die einhergehende Durchbrechung von Teufelskreisen. Im Gegensatz zur Deutung bei zum Beispiel Freuds Psychoanalyse, sind Fragen das wichtigste therapeutische Instrument des Systemischen Ansatzes. Bevorzugt werden Fragen, die bei Patienten Suchprozesse aktivieren und neue Perspektiven im Behandlungsprozess schaffen. Die Ziele der Systemischen Therapie unterschieden sich von den gängigen Ansätzen in den 1970er Jahren insofern, dass es den Therapeuten wichtig war schnell und ohne große Anstrengungen Lösungen zu finden, sowie schlummernde Potentiale und Fähigkeiten hervorzubringen. Um dies zu erreichen versuchten sie Teufelskreise zu durchbrechen und alte Muster zu ändern. Ein weiterer zentraler Unterschied zu anderen Therapien war, dass die Systemischen Familientherapeuten versuchten Ressourcen, also die positiven Kräfte eines Systems, aufzuspüren. Sie brachten erstmals den Anstoß mehr in familiärem oder sozialen Kontext zu denken und Menschen dabei zu helfen sich selbst zu helfen, also dabei zu helfen die Selbstheilungskräfte zu mobilisieren. Zudem schafften Therapeuten wie Helm Stierlin es, große und schwierige Themen leicht und spielerisch anzugehen und diese alltagstauglich und anwendungsfreundlich zu gestalten. Die Familie hat in der Systemischen Familientherapie eine entscheidende Rolle. Sie wurde zu Beginn als einziges und wichtigstes System betrachtet, welches im Idealfall halt gebend und flexibel ist. Dies wurde als „,,bezogene Individuation" bezeichnet. Eine weitere Erkenntnis des Systemischen Ansatzes ist der Spielraum im Umgang mit Erwartungen zwischen Generationen, welche neue Möglichkeiten für Behandlungsperspektiven schuf. Ein Begriff der Systemischen Familientherapie, welchen Helm Stierlin prägte, war die Mehrgenerationenperspektive. Bei der Betrachtung von Familienstammbäumen der letzten drei Generationen konnte er gewisse Wiederholungen von Situationen und Verhaltensweisen untereinander erkennen. Dieses Phänomen konnte auf bewusste und unbewusste Delegationen, also Aufträge von Eltern an ihre Kinder, aus vergangenen Generationen zurückgeführt werden. Es unterstreicht die Einflüsse der Familie auf nachfolgende Generationen und somit auch die wichtige Rolle, welche die Familie für ihre Mitglieder spielt. Während Helm Stierlins Vorlesungen zur Veranschaulichung der Systemischen Familientherapie wurden teilweise selbst schwierige Fälle, wie Magersucht oder Depressionen vor Publikum therapiert. An den Prozess waren die Betroffenen, die Familie, also die wichtigsten Personen aus dem Umfeld des Notleidenden, sowie zwei Co-Therapeuten beteiligt. Während die Familie zusammen mit den Co-Therapeuten auf der einen Seite des Raumes saß, platzierte sich ein Team von Therapeuten hinter einer Einwegscheibe auf der anderen Seite und brachten bei Bedarf weitere Ansichten, Meinungen oder Therapieansätze mit in den Prozess ein. So fanden erstmals Therapien nicht mehr hinter geschlossener Tür, sondern im öffentlichen Raum statt. Man versuchte Beteiligte und Menschen aus dem Umfeld seelisch Notleidender zusammenzubringen und diese in den Prozess der Therapie mit einzubeziehen. Wichtig ist hierbei mindestens eine unparteiische Person, welche die Situation neutral beurteilen kann und Chancen erkennt, welche man nutzen kann, um neue Beziehungen aufzubauen oder Teufelskreise zu unterbrechen. Trotz der Erfahrung im deutschen Militär während des Zweiten Weltkriegs hat Helm Stierlin ein sehr positives Menschenbild. Dieses Bild war geprägt von der Lockerheit und Menschlichkeit des amerikanischen Militärs, von welcher er sehr beeindruckt war, und von seinen Erfahrungen mit amerikanischen Pionieren der Familientherapie. Stierlin stimmte dem Menschenbild und der Grundannahme der gängigen Methoden in den 1970er Jahren nicht zu, welche der Ansicht waren, dass nur eine langgierige Therapie oder Analyse Erfolg verspricht. Dies vermittelte den Betroffenen das Gefühl mit ihnen sei etwas grundsätzlich nicht in Ordnung. Seiner Meinung nach sei es die Aufgabe eines Familientherapeuten mit den Gefühlsintensitäten, wie die Enttäuschung, Hoffnung oder Erwartung eines ganzen Lebens, zu arbeiten und diese in positive Gefühle umzudeuten. Seit Helm Stierlin die Systemische Familientherapie nach Deutschland gebracht hat, hat sich mit dem Wandel der Gesellschaft auch die Rolle der Familie verändert. Die Familie ist mittlerweile nicht mehr allein und nicht mehr primär für die seelische Gesundheit der Mitglieder verantwortlich. Systeme wie der Berufskontext, der Freundeskreis oder das Wohnumfeld sollten eigentlich mit in Betracht gezogen werden. Es wird aber gleichzeitig immer seltener, dass mehrere Personen mit in die Therapiestunde geholt werden, was die Einschätzung der Situation des Betroffenen in Therapie immer schwieriger macht. Heutzutage werden die Therapiestunden hauptsächlich als Einzel- oder Paartherapie gestaltet. Als Helm Stierlin Anfang der 1970er Jahre nach seinem Aufenthalt in den USA nach Deutschland zurückkehrte, gab es ausschließlich zwei Therapieansätze: die klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Rogers und die Psychoanalyse oder als alternativ Model die Verhaltenstherapeutische Arbeit. Die Systemische Familientherapie als dritter Therapieansatz stillte in der Gesellschaft ein ungeahntes Verlangen nach alternativen zu derzeitig üblichen Methoden. Die Systemischen Anhänger hatten Spaß daran sich quer zu den herkömmlichen Glaubensansätzen zu stellen. So trauten diese sich zum Beispiel als erste Mutmaßungen über die Perspektive der Ehefrau oder den familiären Kontext zu wagen. Auch Aussagen, wie die ,,positiven Kräfte" wurden bis dorthin nicht in seriösen Therapien verwendet. Eine ebenso revolutionäre Idee war es die Menschen aus dem Umfeld seelisch Notleidender in den therapeutischen Prozess mit einzubeziehen. Der erste Versuch die Systemische Familientherapie sozialrechtlich in Deutschland anerkennen zu lassen ging ende der 1990er Jahre schief. Selbst zu Beginn des neuen Jahrtausends galt Deutschland im Vergleich zu den USA oder den skandinavischen Ländern als Entwicklungsland, was die Familientherapie anging. In den darauffolgenden Jahren gewann der Systemische Ansatz in der Organisationsentwicklung und bei der Familienhilfe immer mehr an Beliebtheit und wurde auf diesen Gebieten zu einer Erfolgsgeschichte. Bestätigt wurde dies Anfang 2020, als die Krankenkassen endlich die Kosten für eine Systemische Therapie übernahmen. Durch diesen Erfolg ist die Systemische Therapie ein fester Teil der deutschen Seelenheilkunde geworden, was letztendlich als Verdienst von Helm Stierlin angesehen werden kann. 3. Persönliche Stellungnahme zum Ansatz der Systemischen Familientherapie nach Helm Stierlin Ich persönlich finde den Ansatz der Systemischen Familientherapie sehr sinnvoll. Die These, dass jeder Mensch von seinem Umfeld beeinflusst wird, kann ich nachvollzeihen. In meinen Augen spielt die Familie des Patienten eine ebenso wichtige Rolle, wie der Patient selbst. Wenn die Familie mit in den Therapieprozess involviert ist, können unter Anderem Auslöser für seelische Leiden schneller und besser erkannt werden oder die Familie bekommt zumindest ein Gespür dafür, wie sie dem Betroffenen helfen kann. Diese Vorgehensweise beschleunigt den Therapieprozess nicht nur, sondern sorgt auch dafür, dass langfristige Verbesserungen erzielt werden können. Eine Schwäche sehe ich durch den gesellschaftlichen Wandel bedingt. Es bilden sich in Zukunft zu viele und zu komplexe Systeme aus, als dass man diese direkt in die Therapie involvieren kann. Ich sehe außerdem ein Problem mit dem Vertrauen des Betroffenen gegenüber den beteiligten Personen. Je mehr Personen beteiligt sind, desto schwieriger wird es vermutlich sich dem Prozess der Therapie zu öffnen und ehrlich gegenüber den Therapeuten zu sein. Denn eigentlich ist eine Therapie immer noch eine sehr persönliche Angelegenheit, die für die meisten Patienten auch persönlich bleiben soll. Quellen: SWR2 Wissen die Sendung vom 23.04.2020 von Martina Senghas zu ,,Helm Stierlin. Wegbereiter der Systemischen Familientherapie." Wikipedia: Helm Stierlin ,,Think globally - act locally" Interview mit Helm Stierlin geführt im Dezember 1992 Ich habe diese Hausarbeit selbstständig und nur unter Verwendung dieser angegebenen Quellen verfasst.