Introvertierte Menschen und Hochsensibilität sind eng miteinander verbundene Phänomene, die besonders im schulischen Kontext Beachtung finden sollten.
Introvertierte Kinder und Jugendliche benötigen im Schulalltag besondere Unterstützung und Verständnis. Sie verarbeiten Reize intensiver und brauchen mehr Zeit zum Nachdenken, bevor sie sich äußern. Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung brachte das Konzept der Extraversion und Introversion in die Psychologie ein. Er beschrieb, dass introvertierte Menschen ihre Energie aus der Innenschau schöpfen, während Extrovertierte sich durch äußere Stimulation aufladen.
Die Hochsensibilität zeigt sich oft bereits in der Kindheit durch verschiedene Charaktereigenschaften wie erhöhte Empfindsamkeit gegenüber Sinneseindrücken, tiefgründiges Nachdenken und starke emotionale Reaktionen. Hochsensible Menschen verstehen zu lernen ist wichtig für Eltern und Pädagogen. In der Schule können introvertierte Schüler in das Gruppenlernen einbezogen werden, indem man ihnen ausreichend Vorbereitungszeit gibt und Rückzugsmöglichkeiten schafft. Für introvertierte Kinder sind ruhige Hobbys wie Lesen, Malen oder Musizieren besonders geeignet. Im Kindergarten und in der Schule brauchen sie eine ausgewogene Balance zwischen sozialer Interaktion und Ruhephasen.
Hochsensible Menschen Symptome können sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigen, von der Sexualität bis hin zu alltäglichen Situationen. Die emotionale Hochsensibilität ist dabei keine Krankheit, sondern eine normale Variation menschlicher Persönlichkeit, auch wenn sie nicht in der ICD-10 als Diagnose geführt wird. Introvertierte Eltern können ihre Kinder besonders gut verstehen und unterstützen, indem sie ihre eigenen Erfahrungen nutzen. Für die Entwicklung ist es wichtig, dass introvertierte und hochsensible Kinder ihre Persönlichkeit als wertvoll erleben und lernen, ihre besonderen Fähigkeiten zu schätzen.