Ursachen der Dissoziativen Identitätsstörung
Die Entstehung der dissoziativen Identitätsstörung (DIS) wird primär auf schwerwiegende traumatische Erfahrungen in der frühen Kindheit zurückgeführt. Diese Traumata sind oft so extrem, dass sie die normale Entwicklung der Persönlichkeit und des Selbstkonzepts nachhaltig stören.
Highlight: Traumatische Erlebnisse in der Kindheit gelten als Hauptursache für die Entwicklung einer DIS.
Zu den häufigsten traumatischen Erfahrungen, die mit der Entstehung einer DIS in Verbindung gebracht werden, gehören:
- Schwerer sexueller Missbrauch
- Körperliche Misshandlung
- Emotionale Vernachlässigung
- Extreme Vernachlässigung der Grundbedürfnisse
- Ritueller Missbrauch
- Kriegserlebnisse oder andere extreme Gewalterfahrungen
Die Theorie besagt, dass die Dissoziation als Schutzmechanismus dient, um unerträgliche Erfahrungen zu bewältigen. Indem das Kind verschiedene Persönlichkeitsanteile entwickelt, kann es traumatische Erlebnisse von seinem Kernbewusstsein abspalten und so überleben.
Definition: Dissoziation ist ein psychologischer Prozess, bei dem bestimmte Gedanken, Gefühle oder Erinnerungen vom Bewusstsein abgespalten werden.
Neuere Forschungen zeigen, dass diese frühen traumatischen Erfahrungen auch zu Veränderungen in der Gehirnentwicklung führen können. Diese neurobiologischen Veränderungen könnten erklären, warum Menschen mit DIS oft Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren und ein kohärentes Selbstgefühl zu entwickeln.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht jede Person, die traumatische Erfahrungen macht, eine DIS entwickelt. Die Entstehung der Störung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art und Schwere des Traumas, dem Alter des Kindes, seiner individuellen Resilienz und dem Vorhandensein oder Fehlen von Schutzfaktoren wie unterstützenden Beziehungen.