Eriksons sechste Entwicklungsstufe: Intimität und Distanz
Die sechste Stufe in Eriksons Stufenmodell konzentriert sich auf die Entwicklung von Intimität und die Fähigkeit, enge Beziehungen zu führen. Diese Phase ist entscheidend für junge Erwachsene, die ihre Identität festigen und tiefere Verbindungen zu anderen Menschen aufbauen.
Definition: Intimität in diesem Kontext bezieht sich nicht nur auf sexuelle Beziehungen, sondern umfasst auch tiefe, innige Gespräche und emotionale Nähe.
Hauptmerkmale dieser Entwicklungsstufe sind:
- Beginn von Arbeit oder Studium
- Entwicklung echter Intimität basierend auf einer gefestigten Identität
- Fähigkeit zur Selbstoffenbarung und zum Eingehen tiefer Freundschaften
Highlight: Ein sicheres Gefühl der eigenen Identität ist Voraussetzung für wahre Intimität.
Die Herausforderungen dieser Phase beinhalten:
- Überwindung der Angst vor Intimität, die oft auf eine unsichere Identität zurückzuführen ist
- Vermeidung von Isolation durch den Aufbau bedeutungsvoller Beziehungen
- Balance zwischen Partnerschaft und persönlicher Entwicklung
Example: Jugendliche definieren ihre Identität oft durch endlose Gespräche mit Gleichaltrigen, was als eine Form der Intimität betrachtet werden kann.
Gefahren dieser Entwicklungsstufe:
- Distanzierung von anderen aus Angst vor Verletzlichkeit
- Oberflächliche oder stereotype Beziehungen
- Zu frühe Heirat, die die persönliche Entwicklung behindern kann
Quote: "Erst wahre Zweiheit, wenn man selbst Einheit ist" - Dies unterstreicht die Bedeutung einer gefestigten Identität für gesunde Beziehungen.
Erikson betont die Wichtigkeit, sowohl in der Liebe als auch im Beruf erfüllt zu sein, was an Freuds Konzept von "Lieben und Arbeiten" erinnert.