Phase 4: Werksinn gegen Minderwertigkeitsgefühle
In der vierten Phase des Erikson Stufenmodells, die etwa mit dem Schuleintritt beginnt, verliert sich der Wunsch aus dem ödipalen Stadium. Die dem Kind zugrunde liegende Energie sublimiert sich, das heißt, sie wird auf anerkannte "sachliche" Ziele angewandt.
Definition: Sublimierung ist ein psychologischer Abwehrmechanismus, bei dem sozial nicht akzeptable Impulse in sozial akzeptable Aktivitäten umgewandelt werden.
In dieser Phase verlangsamt sich das körperliche Wachstum des Kindes. Stattdessen entwickelt es eine große Bereitschaft zu lernen, zu arbeiten und Verpflichtungen, Disziplin und Leistungen in einem gewissen Rahmen zu übernehmen. Das Kind möchte sich nützlich machen und Dinge "richtig" tun.
Highlight: Die Entwicklung des Werksinns ist ein zentrales Merkmal dieser Phase. Das Kind möchte produktiv sein und Dinge erschaffen oder erlernen.
Kinder erhalten in dieser Phase Unterweisungen in der kulturspezifischen Technologie. Es ist wichtig, dass dabei ein Gleichgewicht gefunden wird:
Example: Eine ausgewogene Erziehung in dieser Phase vermeidet sowohl eine Überbetonung von Disziplin und Pflichtgefühl als auch eine Überbetonung von Spiel und Spaß.
In dieser Zeit wendet sich das Kind mehr seinen Altersgenossen zu, auch weil es erkannt hat, dass es das Elternteil nicht ersetzen kann. Die Interaktion mit Gleichaltrigen wird zunehmend wichtig für die soziale Entwicklung.
Vocabulary: Werksinn bezieht sich auf die Fähigkeit und den Wunsch, nützliche und wertvolle Dinge zu produzieren oder zu leisten.
Eine Herausforderung dieser Phase besteht darin, dass das Kind noch nicht alles gleich gut und so gut wie andere Kinder kann. Dies kann zu Minderwertigkeitsgefühlen führen:
Quote: "Das Kind kann noch nicht alles gleich gut und so gut wie die anderen Kinder -> fühlt sich dadurch immer wieder minderwertig"
Diese Minderwertigkeitsgefühle können dazu führen, dass die Phase scheitert. Es ist daher wichtig, dass Kinder in dieser Zeit angemessene Unterstützung und Ermutigung erfahren, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln und ihre Fähigkeiten zu stärken.
Die erfolgreiche Bewältigung dieser Phase führt zur Entwicklung von Kompetenz und einem Gefühl der Wertschätzung für die eigenen Fähigkeiten. Ein Scheitern kann zu anhaltenden Minderwertigkeitsgefühlen und einem Mangel an Selbstvertrauen führen.