Die Tiefenpsychologie nach Sigmund Freud ist ein fundamentaler Ansatz zum Verständnis der menschlichen Psyche und des Verhaltens.
Die Tiefenpsychologie Grundannahmen basieren auf der Vorstellung, dass unser Verhalten größtenteils von unbewussten Prozessen gesteuert wird. Diese unbewussten Inhalte entstehen besonders in der frühen Kindheit und prägen unsere Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig. Ein zentrales Konzept ist dabei der Ödipuskomplex, der die emotionale Bindung des Kindes an den gegengeschlechtlichen Elternteil beschreibt. Der Ödipuskomplex einfach erklärt bedeutet, dass Kinder zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr eine besonders intensive Beziehung zum andersgeschlechtlichen Elternteil entwickeln und mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil rivalisieren.
Die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie verwendet verschiedene Tiefenpsychologie Methoden wie freie Assoziation, Traumdeutung und Übertragungsanalyse. Im Gegensatz zur Verhaltenstherapie konzentriert sich die Tiefenpsychologie nicht primär auf die Symptombeseitigung, sondern auf das Verstehen und Aufarbeiten unbewusster Konflikte. Kritiker bemängeln jedoch die schwere Überprüfbarkeit der Theorien und die lange Therapiedauer. Der Ödipuskomplex bei Erwachsenen kann sich in verschiedenen Beziehungsproblemen manifestieren, wie beispielsweise in der Partnerwahl oder in Schwierigkeiten mit Autoritätspersonen. Besonders der Ödipuskomplex bei Frauen zeigt sich oft in komplexen Beziehungsmustern zum Vater und späteren Partnern. Die moderne Tiefenpsychologie hat Freuds ursprüngliche Theorien weiterentwickelt und integriert heute auch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Neurobiologie und Entwicklungspsychologie.