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22.5.2021
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KLAUS HURRELMANN seine Metatheorie Theoriezussammenfassung Der Soziologe und Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann widmet seine Arbeit der Erforschung jugendlicher Lebenswelten und Sozialisation. Er beschreibt Jugend als gesellschaftsgeschichtlich neue Lebensphase, in deren Zentrum die Persönlichkeitsentwicklung als produktive Verarbeitung der inneren und der äußeren Realität steht. Die Grundzüge dieser Entwicklung stellt er in 10 Maximen dar. Laut Hurrelmann gelten die Jugendliche als „schöpferische Konstrukteure" ihrer Persönlichkeit. Dabei könne die Ich- Identität durch die Balance von Individuation und Integration entwickelt werden. Aufgrund des Spannungsverhältnis zwischen Individuation und Integration müsse die Ich-Identität wiederholt mehrfach aufgebaut werden. Die Jugendphase sei eine eigenständige Entwicklungsphase, in der die Heranwachsenden in vier Aufgabenfeldern Kompetenzen erwerben müssen, um als erwachsen zu gelten. Diese Felder, auch genannt Entwicklungsaufgaben, decken diese Kompetenzen ab: Binden (Partnerschaft, Familie), konsumieren (Nutzung des Warenmarktes), qualifizieren (Berufsvorbereitung) und partizipieren (Teilnahme an der Gesellschaft). Zur Bewältigung dieser Aufgaben benötige der Jugendliche soziale Ressourcen, also alle Unterstützungen, die von Personen im Umfeld geboten werden, und personale Ressourcen, also individuelle Eigenschaften und Kompetenzen, auf die zurückgegriffen werden kann. Bei krisenhafter Sozialisation entsteht Entwicklungsdruck. Diese sollte durch die Unterstützung seitens personaler und sozialer Ressourcen bewältigt werden. Andernfalls entstehe eine ungeeignete Problemverarbeitung, die in drei Teilbereiche differenziert werden kann: die externalisierende Problemverarbeitung (z.B. Gewalt), die internalisierende Problemverarbeitung (z.B. psychosomatische Störungen) und die evadierende Problemverarbeitung (z. B. Drogenkonsum). Zusammenfassung der zehn Maxime nach Hurrelmann nach sinnvoller...
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Reihenfolge Das Jugendalter ist in unserer Gesellschaft keine kurze Übergangsphase vom Kind- zum Erwachsensein, sondern eine eigensta Entwicklungsphase (Maxime 8). Die Persönlichkeit entwickelt sich im Wechselspiel von Anlage und Umwelt (Maxime 1). Die Sozialisation ist ein Prozess, in dem das Individuum seine innere- und äußere Realität produktiv, das heißt aktiv verarbeitet. Die äußere Realität eines Jugendlichen wird durch die gesellschaftlichen Bedingungen festgelegt, unter denen er aufwächst. Die innere Realität besteht in seinem Körper(-empfinden), seiner Psyche und seiner Intelligenz (Maxime 2). In unserer Gesellschaft herrschen große kulturelle und ethnische Vielfalt sowie große ökonomische Unterschiede. Dementsprechend sind die gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Jugendliche aufwachsen, sehr unterschiedlich (Maxime 9). Die gesellschaftlichen Bedingungen des Aufwachsens sind geschlechtsspezifisch unterschiedlich. Jungen und Mädchen haben unterschiedliche Rollen und verarbeiten die Umwelteinflüsse unterschiedlich (Maxime 10). Bei der Sozialisation spielen die Sozialisationsinstanzen Familie, Erziehungs- und Bildungsinstitutionen, die Gleichaltrigen und die Medien eine bedeutsame Rolle (Maxime 7). Jugendliche benötigen soziale Ressourcen (z. B. ein unterstützendes Elternhaus) und personale Ressourcen (z.B. ein gewinnendes Wesen) (Maxime 6). Jugendliche sind schöpferische Konstrukteure ihrer Persönlichkeit, die sich auf der Basis ihrer sozialen und personalen Ressourcen mit ihrer Umgebung auseinandersetzen und ihre Identität entwickeln (Maxime 3). Jugendliche bearbeiten Entwicklungsaufgaben. Es lassen sich vier zentrale Aufgaben unterscheiden, welche sich auf die gesellschaftlichen Rollen beziehen, die Jugendliche später als Erwachsene ausfüllen müssen: Partner- und Familienrolle (binden), Rolle als Konsument (konsumieren), Berufsrolle (qualifizieren) und Rolle als mündiger Bürger (partizipieren) (Maxime 2). Jugendliche arbeiten an ihrer Identität. Die Identität ist eine Synthese von Individuation und Integration. Damit ist gemeint, dass Jugendliche einerseits ihre individuelle Persönlichkeit entwickeln, ich aber andererseits auch an gesellschaftliche Erwartungen anpassen müssen (Maxime 4). Eine gelingende Identitätsentwicklung erkennt man daran, dass die Jugendlichen ihre Entwicklungsaufgaben erfolgreich bewältigen. Bei krisenhafter Sozialisation entsteht Entwicklungsdruck. Diese sollte durch die Unterstützung seitens personaler und sozialer Ressourcen bewältigt werden. Andernfalls entstehe eine ungeeignete Problemverarbeitung, die in drei Teilbereiche differenziert werden kann: die externalisierende Problemverarbeitung (z.B. Gewalt), die internalisierende Problemverarbeitung (z.B. psychosomatische Störungen) und die evadierende Problemverarbeitung (z.B. Drogenkonsum) (Maxime 5).