Ursachen und Therapie der histrionischen Persönlichkeitsstörung
Die Ursachen der histrionischen Persönlichkeitsstörung sind komplex und basieren auf einer Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren. Im Gegensatz zu vielen anderen psychischen Störungen sind Persönlichkeitsstörungen zu etwa 50% vererbt. Dies bedeutet, dass manche Menschen eine biologisch bedingte höhere Vulnerabilität haben, eine Persönlichkeitsstörung zu entwickeln.
Aus psychoanalytischer Sicht wird angenommen, dass eine gestörte Beziehung zu den Eltern in der Kindheit eine wichtige Rolle spielt. Abweisendes Verhalten der Eltern kann dazu führen, dass sich Kinder nicht geliebt fühlen und ständig Angst haben, verlassen zu werden. Dies kann zu einer Selbstwertproblematik führen, die schließlich die Verhaltensweisen der histrionischen Persönlichkeitsstörung begünstigt.
Die kognitive Verhaltenstherapie erklärt die Symptome durch die ständige Selbstbeschäftigung der Betroffenen, die keinen Raum für Faktenwissen und exakte Erinnerungen lässt. Dies erklärt auch die Beeinflussbarkeit, das übertrieben emotionale Verhalten und die vage Ausdrucksweise.
Die Therapie der histrionischen Persönlichkeitsstörung ist herausfordernd, da viele Betroffene ihr Verhalten nicht als problematisch wahrnehmen oder ihre Probleme dramatisieren. Oft suchen sie Therapie aufgrund anderer Probleme wie Panikstörungen, Depressionen oder Partnerschaftskonflikte. Die Behandlung erfordert einen ausgewogenen Ansatz:
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Komplementäres Handeln zur Motivebene: Der Therapeut schenkt dem Patienten besondere Aufmerksamkeit, nimmt seine Probleme ernst und hört ihm zu.
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Nicht-komplementäres Handeln zur Spielebene: Der Therapeut muss klare Grenzen setzen und sich nicht manipulieren lassen.
Ziel der Therapie ist es, den Patienten die psychischen Hintergründe ihrer Probleme einfühlsam bewusst zu machen und gleichzeitig klare Regeln und Grenzen festzulegen, um manipulatives Verhalten zu unterbinden.
Highlight: Die Ursachen der histrionischen Persönlichkeitsstörung liegen in einer Kombination aus genetischer Veranlagung und ungünstigen Umwelteinflüssen in der Kindheit.
Example: Ein Beispiel für den Umgang mit histrionischen Menschen in der Therapie wäre, ihnen einerseits aufmerksam zuzuhören, andererseits aber auch klare Grenzen zu setzen, wenn sie versuchen, den Therapeuten zu manipulieren.
Vocabulary: Vulnerabilität - bezeichnet die Anfälligkeit oder Verletzbarkeit einer Person gegenüber bestimmten schädlichen Einflüssen oder Erkrankungen.