Der Personenzentrierte Ansatz nach Rogers und die Klientenzentrierte Psychotherapie
Der Personenzentrierte Ansatz Rogers basiert auf der fundamentalen Annahme, dass jeder Mensch von Natur aus nach Selbstverwirklichung und persönlichem Wachstum strebt. Diese Aktualisierungstendenz Rogers manifestiert sich als inhärenter Antrieb zur Entwicklung und Entfaltung des eigenen Potentials. Die wissenschaftliche Grundlage bildet die Carl Rogers personenzentrierte Theorie, die das Individuum als Experten seiner selbst betrachtet.
Definition: Die Aktualisierungstendenz beschreibt die natürliche Neigung des Menschen zur konstruktiven Entwicklung seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten.
In der Klientenzentrierten Psychotherapie nach Rogers sind drei Kernbedingungen essentiell: Empathie, Akzeptanz und Kongruenz. Der Therapeut begegnet dem Klienten mit bedingungsloser Wertschätzung, authentischem Verstehen und echter Präsenz. Diese therapeutische Haltung ermöglicht es dem Klienten, sein Selbstkonzept zu erweitern und Inkongruenzen zwischen Erfahrung und Selbstbild aufzulösen.
Beispiel: Ein Klient äußert Selbstzweifel bezüglich beruflicher Entscheidungen. Der Therapeut spiegelt empathisch: "Sie fühlen sich unsicher, ob Sie den richtigen Weg eingeschlagen haben, und gleichzeitig spüre ich Ihren Wunsch nach beruflicher Erfüllung."
Die praktische Umsetzung der Klientenzentrierten Gesprächsführung erfolgt durch spezifische Techniken wie Paraphrasieren und Verbalisieren. Beim aktiven Zuhören beteiligt sich der Therapeut am Gespräch, ohne es zu dominieren. Diese Interventionen fördern die Selbstexploration des Klienten und unterstützen seine fortschreitende Selbstwahrnehmung.