Wunder und Konflikte
Jesu Wunder waren keine Zaubertricks zur Selbstdarstellung, sondern Symbolhandlungen für das anbrechende Gottesreich. Sie zeigen: Was Jesus verkündet, ist wahr - die Wunder beweisen es.
Es gibt verschiedene Wundertypen: Exorzismen (Dämonenaustreibungen) zeigen die Entmachtung des Bösen, Therapien heilen Kranke durch Berührung oder Worte, Rettungswunder wenden Gefahren ab, Geschenkwunder wie die Brotvermehrung betonen die Nächstenliebe.
Wichtig zu verstehen: Wunder hatten in der Antike eine andere Bedeutung als heute. Während wir sie als naturwissenschaftlich unerklärbare Ereignisse sehen, deutete die biblische Welt sie als Heilshandeln Gottes in einer Welt voller göttlicher Kräfte.
Jesu Verhalten provozierte systematisch die religiösen Autoritäten seiner Zeit. Beispiel: Als Jesus dem Gelähmten Mk2,1−12 erst die Sünden vergibt, bevor er ihn heilt, interpretierten die Schriftgelehrten das als Gotteslästerung - denn nur Gott kann Sünden vergeben.
Die Mahlgemeinschaft mit Sündern, die Kritik am strengen Sabbatverständnis und seine souveräne Tora-Auslegung brachten Jesus in Konflikt mit Pharisäern, Sadduzäern und anderen Gruppen. Für die Römer wurde er zum revolutionären Aufrührer.
Erkenne: Jesu Wunder durchbrechen die Ausweglosigkeit von Menschen am Rand der Gesellschaft und schaffen neue Lebensmöglichkeiten - das war damals wie heute revolutionär.