Aggressionen und Interventionen im Sport: Eine Analyse der psychologischen Aspekte
Die Funktionen und Dysfunktionen des Sports zeigen sich besonders deutlich im Bereich der Aggressionen. Im Sportkontext unterscheiden wir zwischen direkten und indirekten Interventionen bei der Arbeit mit Mannschaften. Während direkte Interventionen unmittelbar mit dem Team erfolgen, konzentrieren sich indirekte Interventionen auf die Schulung der Trainer, die ihr erworbenes Wissen dann an die Mannschaft weitergeben.
Definition: Aggressionen im Sport sind gezielte Handlungen, die bewusst gegen sportartspezifische Regeln und Normen verstoßen und dabei eine Schädigung anderer Personen beabsichtigen oder in Kauf nehmen.
Die Werte und Normen im Sport spielen eine zentrale Rolle bei der Unterscheidung verschiedener Aggressionsformen. Explizite Aggressionen zielen direkt auf die persönliche Schädigung von Sportlern, Gegenspielern oder Schiedsrichtern ab, wie beispielsweise verbale Attacken nach Schiedsrichterentscheidungen. Im Gegensatz dazu stehen implizite oder instrumentelle Aggressionen, die primär der Leistungsverbesserung dienen, wobei mögliche körperliche Beeinträchtigungen des Gegners billigend in Kauf genommen werden.
Die wissenschaftliche Betrachtung der Sport und Gesellschaft Themen umfasst verschiedene Erklärungsmodelle für aggressives Verhalten. Die Triebtheorie nach Sigmund Freud betrachtet Aggression als angeborenen Trieb, vergleichbar mit einem Akku, der sich kontinuierlich auflädt und spontan entlädt. Die Frustrations-Aggressions-Theorie nach Dollard erweitert diesen Ansatz und erklärt Aggressionen als Folge von Frustrationen, wobei die Aggressionsstärke von der persönlichen Bedeutung und der Anzahl der Frustrationen abhängt.