Das Lac-Operon-Modell: Grundlagen der Genregulation bei Prokaryoten
Das Lac-Operon-Modell ist ein fundamentales Konzept in der Molekularbiologie, das die Genregulation bei Prokaryoten am Beispiel des Lactoseabbaus in Escherichia coli (E. coli) erklärt. Dieses Modell zeigt, wie Bakterien die Produktion von Enzymen für den Abbau von Lactose effizient regulieren können.
Definition: Ein Operon bezeichnet eine Struktureinheit der DNA von Prokaryoten. Es besteht aus Promotor, Operator und Strukturgenen.
Die Hauptkomponenten des Lac-Operons sind:
- Regulatorgen (lacI): Produziert kontinuierlich den Lac-Repressor.
- Promotor: Bindestelle für die RNA-Polymerase.
- Operator: Kontrollstelle für die Regulation der Transkription.
- Strukturgene (lacZ, lacY, lacA): Kodieren für Enzyme des Lactoseabbaus.
Vocabulary:
- Lac-Repressor: Ein Protein, das die Transkription der Strukturgene verhindert.
- RNA-Polymerase: Enzym, das die Transkription startet.
Die Strukturgene haben folgende Funktionen:
- lacZ: Kodiert für β-Galactosidase, spaltet Lactose in Glucose und Galactose.
- lacY: Kodiert für Galactosid-Permease, transportiert Lactose in die Zelle.
- lacA: Kodiert für Galactosid-Transacetylase, dessen genaue Funktion noch unbekannt ist.
Highlight: Die Genregulation des lac-Operons basiert auf dem Prinzip der negativen Regulation durch den Repressor und der positiven Regulation durch das CAP-Protein.
Die negative Regulation erfolgt durch den Lac-Repressor, der in Abwesenheit von Lactose an den Operator bindet und die Transkription verhindert. Bei Anwesenheit von Lactose wird der Repressor inaktiviert, was zur Expression der Strukturgene führt.
Example: Wenn keine Lactose vorhanden ist, bindet der aktive Repressor an den Operator und verhindert die Transkription. Sobald Lactose verfügbar ist, bindet es an den Repressor, ändert dessen Struktur und löst ihn vom Operator, wodurch die Genexpression ermöglicht wird.