Goethes "Iphigenie auf Tauris": Ein Meisterwerk der Weimarer Klassik
Johann Wolfgang von Goethes Drama "Iphigenie auf Tauris" ist ein Schlüsselwerk der Weimarer Klassik. Es wurde 1787 veröffentlicht und basiert auf dem antiken Stück "Iphigenie bei den Taurern" von Euripides.
Definition: Die Weimarer Klassik ist eine literarische Epoche, die sich durch ihre Orientierung an antiken Vorbildern und humanistischen Idealen auszeichnet.
Das Drama folgt dem klassischen Aufbau in fünf Akten und behandelt die Nachwirkungen des Trojanischen Krieges. Es thematisiert zentrale Motive der Weimarer Klassik wie Humanität, Vernunft und die Überwindung von Konflikten durch moralische Stärke.
Example: Der Höhepunkt des Dramas zeigt Orests Wahnvorstellungen und seine Heilung vom Fluch, was die Kraft der Vernunft und Menschlichkeit symbolisiert.
Die inneren Konflikte der Hauptfigur Iphigenie spiegeln die Ideale der Weimarer Klassik wider:
- Der Konflikt zwischen Sehnsucht und Dankbarkeit
- Der Konflikt zwischen Egoismus und Altruismus
- Das Ringen um Wahrhaftigkeit
Highlight: Diese Konflikte verdeutlichen das Streben nach einem harmonischen Ausgleich zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Pflichten, ein Kernthema der Weimarer Klassik.
Die Struktur des Dramas folgt dem klassischen Aufbau:
• Exposition: Iphigenies Schicksal wird vorgestellt
• Erregendes Moment: Ankunft von Orest und Pylades
• Höhepunkt: Erkennen der Geschwister
• Retardierendes Moment: Intrige des Pylades
• Auflösung: Friedliche Lösung des Konflikts
Quote: "Es löst sich der Fluch, mir sagt's das Herz" - Dieser Ausspruch Iphigenies symbolisiert die Überwindung des Fluches durch Humanität und Vernunft.
"Iphigenie auf Tauris" verkörpert somit perfekt die Ideale der Weimarer Klassik: die Harmonie zwischen Vernunft und Gefühl, die Überwindung von Konflikten durch moralische Stärke und die Verwirklichung humanistischer Werte.