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Die Kirschen Wolfgang Borchert
Rana
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Ausarbeitung
Analyse der Kurzgeschichte „Die Kirschen“ von Wolfgang Borchert Note 1
Die Kirschen Die Kurzgeschichte „Die Kirschen" von Wolfgang Borchert, 1945, in der Epoche der Nachkriegszeit, veröffentlicht, handelt von dem Verrat eines Vaters an seinem Sohn. Im Folgenden werde ich den Text analysieren und interpretieren. Die Handlung beginnt, als ein kranker Junge aufgrund des Zerbrechens eines Glases erwacht, seinen Vater, dessen Hände mit einer roten Flüssigkeit bedeckt sind, erspäht und daraus schließt, dass diese Kirschensaft sei und der Vater gerade die Früchte esse, welche die Mutter des fiebernden Kindes für ihn vorbereitet habe. Daraufhin beobachtet der aufgebrachte Sohn seinen Vater und träumt von dem Geschmack der Kirschen. Als der Mann ihn bemerkt, erfindet dieser die Ausrede, er habe die Kirschen ausspülen und ihm bringen wollen, wobei er hingefallen sei. Der Sohn glaubt dies jedoch nicht und begegnet der Aussage seines Vaters, welcher sich schämt, mit Skepsis, weswegen er von diesem aufgefordert wird, zu Bett zu gehen, um sich auszuruhen. Schließlich bringt der Vater dem Kranken, der seinen Kopf unter der Decke versteckt, die Kirschen. Die verschiedenen Merkmale einer Kurzgeschichte lassen sich am Beispiel dieses Textes verdeutlichen. Anhand des ersten Satzes „Nebenan klirrte ein Glas“ (Z. 1), auf den die Befürchtungen des Sohnes folgen (vgl. Z. 1f.), wird der Leser abrupt in die Handlung eingeführt. Diese thematisiert einen kurzen Moment aus dem Leben der Figuren, der von alltäglichen Begebenheiten,...
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einem Vater, der die Kirschen seines Sohnes isst und der daraus resultierenden Auseinandersetzung dieser beiden Personen, handelt (vgl. Z. 7ff.). Infolgedessen kann man ebenfalls feststellen, dass die in der Kurzgeschichte dargestellte Situation vor allem für ihre Epoche realitätsnah ist. Der Text beschränkt sich auf die nötigsten Angaben (vgl. Z. 48, vgl. 51f.) und lässt jegliche Hintergründe der dargestellten Situation aus, was beispielsweise an den fehlenden Angaben zu der Mutter und den Beweggründen des Vaters erkennbar wird (vgl. Z. 3f,). Hierbei wird der Leser dazu angeregt, anhand der in der Geschichte genannten Tatsachen Thesen zu der Dynamik innerhalb der beschriebenen Familie aufzustellen. Die aufgrund ihrer Informationsknappheit gestraffte Handlung wird durch ihren schmucklosen Erzählstil untermauert. Im Verlauf des Textes lassen sich wiederholt Parataxen (vgl. Z. 5-9) und Ellipsen, z. B. „Alles voll Kirschen“ (Z. 27) oder „Für das Fieber" (Z. 20f.), auffinden. Des Weiteren werden die Figuren nicht mit einem Namen, sondern nur mit Begriffen wie „[d]er Kranke“ (Z.6) oder „der Vater“ (Z. 23) versehen und erhalten keine tiefgreifenden Charaktereigenschaften, wodurch es zur Typisierung dieser kommt. Der Text endet mit Wut des Jungen und dem Vater, der diesem Kirschen bringt (vgl. Z. 70ff.) und nimmt somit einen plötzlichen Schluss. Der Wendepunkt der Kurzgeschichte tritt mit der Ausrede des Vaters, die sein Sohn zurückweist, ein. „Die Kirschen“ ist in einer Mischform erzählt und beginnt aus der Perspektive des Sohnes und folgt dessen innerem Monolog, weshalb die Handlung in den Zeilen 1 bis 23 personal erzählt wird (vgl. Z. 1f.). Ab Zeile 24 ändert sich das Erzählverhalten und das Geschehen wird neutral wiedergegeben und von Zeile 50 bis Zeile 72 ist das Erzählverhalten auktorial. Die Kurzgeschichte ist sprachlich sparsam gestaltet. Es kommen vor allem knappe Satzgebilde vor (vgl. Z. 5-9). Außerdem verzichtet der Autor im gesamten Text auf das Verwenden von Anführungszeichen (vgl. Z. 26), was dazu führt, dass der Übergang zwischen dem Gesprochenen und den Gedanken der Figuren verschwimmt. Mit der fortschreitenden Handlung spitzt sich auch der Konflikt des Vaters, der beruhigend und verständnisvoll (vgl. Z. 36ff.), aber auch beschämt (vgl. Z. 35) auf die Vorwürfe und den Argwohn seines Sohnes reagiert (vgl. Z. 42), zu. Dem problematischen Verhältnis der beiden liegt das starke Misstrauen aufseiten des Jungen zugrunde, welchem der Vater wiederum mit Erklärungen begegnet (vgl. Z. 43f.). Die Kirschen treten in der Kurzgeschichte als Leitmotiv auf. Die Früchte, welche in der Nachkriegszeit, in der dieser Text entstanden ist, selten und deshalb von hohem Wert gewesen sind, verkörpern Reichtum und symbolisieren ebenfalls den Betrug des Vaters an seinem Sohn. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kurzgeschichte von einem kranken Jungen und dessen schlechter Beziehung zu seinem Vater handelt. Der Autor stellt durch knappe Sprache und Wiederholungen eine alltägliche Situation der Nachkriegszeit dar und thematisiert die allgemeine Armut, in der die Bevölkerung Deutschlands damals gelebt hat. Hierbei sind meiner Meinung nach vor allem seine Verwendung der Kirschen als Symbol, aber auch der mehrmals wechselnde sowie schmucklose Erzählstil der Kurzgeschichte äußerst eindrucksvoll, wodurch der Leser dazu angeregt wird, sich intensiv mit dem Inhalt des Textes auseinanderzusetzen. Aufgrund der genannten Aspekte hat mir Borcherts Kurzgeschichte ,,Die Kirschen" gefallen.
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Die Kirschen Die Kurzgeschichte „Die Kirschen" von Wolfgang Borchert, 1945, in der Epoche der Nachkriegszeit, veröffentlicht, handelt von dem Verrat eines Vaters an seinem Sohn. Im Folgenden werde ich den Text analysieren und interpretieren. Die Handlung beginnt, als ein kranker Junge aufgrund des Zerbrechens eines Glases erwacht, seinen Vater, dessen Hände mit einer roten Flüssigkeit bedeckt sind, erspäht und daraus schließt, dass diese Kirschensaft sei und der Vater gerade die Früchte esse, welche die Mutter des fiebernden Kindes für ihn vorbereitet habe. Daraufhin beobachtet der aufgebrachte Sohn seinen Vater und träumt von dem Geschmack der Kirschen. Als der Mann ihn bemerkt, erfindet dieser die Ausrede, er habe die Kirschen ausspülen und ihm bringen wollen, wobei er hingefallen sei. Der Sohn glaubt dies jedoch nicht und begegnet der Aussage seines Vaters, welcher sich schämt, mit Skepsis, weswegen er von diesem aufgefordert wird, zu Bett zu gehen, um sich auszuruhen. Schließlich bringt der Vater dem Kranken, der seinen Kopf unter der Decke versteckt, die Kirschen. Die verschiedenen Merkmale einer Kurzgeschichte lassen sich am Beispiel dieses Textes verdeutlichen. Anhand des ersten Satzes „Nebenan klirrte ein Glas“ (Z. 1), auf den die Befürchtungen des Sohnes folgen (vgl. Z. 1f.), wird der Leser abrupt in die Handlung eingeführt. Diese thematisiert einen kurzen Moment aus dem Leben der Figuren, der von alltäglichen Begebenheiten,...
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einem Vater, der die Kirschen seines Sohnes isst und der daraus resultierenden Auseinandersetzung dieser beiden Personen, handelt (vgl. Z. 7ff.). Infolgedessen kann man ebenfalls feststellen, dass die in der Kurzgeschichte dargestellte Situation vor allem für ihre Epoche realitätsnah ist. Der Text beschränkt sich auf die nötigsten Angaben (vgl. Z. 48, vgl. 51f.) und lässt jegliche Hintergründe der dargestellten Situation aus, was beispielsweise an den fehlenden Angaben zu der Mutter und den Beweggründen des Vaters erkennbar wird (vgl. Z. 3f,). Hierbei wird der Leser dazu angeregt, anhand der in der Geschichte genannten Tatsachen Thesen zu der Dynamik innerhalb der beschriebenen Familie aufzustellen. Die aufgrund ihrer Informationsknappheit gestraffte Handlung wird durch ihren schmucklosen Erzählstil untermauert. Im Verlauf des Textes lassen sich wiederholt Parataxen (vgl. Z. 5-9) und Ellipsen, z. B. „Alles voll Kirschen“ (Z. 27) oder „Für das Fieber" (Z. 20f.), auffinden. Des Weiteren werden die Figuren nicht mit einem Namen, sondern nur mit Begriffen wie „[d]er Kranke“ (Z.6) oder „der Vater“ (Z. 23) versehen und erhalten keine tiefgreifenden Charaktereigenschaften, wodurch es zur Typisierung dieser kommt. Der Text endet mit Wut des Jungen und dem Vater, der diesem Kirschen bringt (vgl. Z. 70ff.) und nimmt somit einen plötzlichen Schluss. Der Wendepunkt der Kurzgeschichte tritt mit der Ausrede des Vaters, die sein Sohn zurückweist, ein. „Die Kirschen“ ist in einer Mischform erzählt und beginnt aus der Perspektive des Sohnes und folgt dessen innerem Monolog, weshalb die Handlung in den Zeilen 1 bis 23 personal erzählt wird (vgl. Z. 1f.). Ab Zeile 24 ändert sich das Erzählverhalten und das Geschehen wird neutral wiedergegeben und von Zeile 50 bis Zeile 72 ist das Erzählverhalten auktorial. Die Kurzgeschichte ist sprachlich sparsam gestaltet. Es kommen vor allem knappe Satzgebilde vor (vgl. Z. 5-9). Außerdem verzichtet der Autor im gesamten Text auf das Verwenden von Anführungszeichen (vgl. Z. 26), was dazu führt, dass der Übergang zwischen dem Gesprochenen und den Gedanken der Figuren verschwimmt. Mit der fortschreitenden Handlung spitzt sich auch der Konflikt des Vaters, der beruhigend und verständnisvoll (vgl. Z. 36ff.), aber auch beschämt (vgl. Z. 35) auf die Vorwürfe und den Argwohn seines Sohnes reagiert (vgl. Z. 42), zu. Dem problematischen Verhältnis der beiden liegt das starke Misstrauen aufseiten des Jungen zugrunde, welchem der Vater wiederum mit Erklärungen begegnet (vgl. Z. 43f.). Die Kirschen treten in der Kurzgeschichte als Leitmotiv auf. Die Früchte, welche in der Nachkriegszeit, in der dieser Text entstanden ist, selten und deshalb von hohem Wert gewesen sind, verkörpern Reichtum und symbolisieren ebenfalls den Betrug des Vaters an seinem Sohn. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kurzgeschichte von einem kranken Jungen und dessen schlechter Beziehung zu seinem Vater handelt. Der Autor stellt durch knappe Sprache und Wiederholungen eine alltägliche Situation der Nachkriegszeit dar und thematisiert die allgemeine Armut, in der die Bevölkerung Deutschlands damals gelebt hat. Hierbei sind meiner Meinung nach vor allem seine Verwendung der Kirschen als Symbol, aber auch der mehrmals wechselnde sowie schmucklose Erzählstil der Kurzgeschichte äußerst eindrucksvoll, wodurch der Leser dazu angeregt wird, sich intensiv mit dem Inhalt des Textes auseinanderzusetzen. Aufgrund der genannten Aspekte hat mir Borcherts Kurzgeschichte ,,Die Kirschen" gefallen.