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Sehnsucht - Eichendorff - Gedichtsinterpretation
Dominik Klarsen
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Ausarbeitung
Gedichtsanalyse stand Q1
LO 5 10 15 20 1 2 Sehnsucht (Joseph von Eichendorff) Es schienen so golden die Sterne, Am Fenster ich einsam stand Und hörte aus weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. Das Herz mir im Leib entbrennte, Da hab' ich mir heimlich gedacht: Ach wer da mitreisen könnte In der prächtigen Sommernacht! Zwei junge Gesellen gingen Vorüber am Bergeshang, Ich hörte im Wandern sie singen Die stille Gegend entlang: Von schwindelnden Felsenschlüften¹, Wo die Wälder rauschen so sacht, Von Quellen, die von den Klüften² Sich stürzen in die Waldesnacht. Sie sangen von Marmorbildern, Von Gärten, die über'm Gestein In dämmernden Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein, Wo die Mädchen am Fenster lauschen, Wann der Lauten Klang erwacht, Und die Brunnen verschlafen rauschen In der prächtigen Sommernacht. - Schlüfte; Plural von Schluft Klippen = enge Schlucht Sehnsucht- Joseph von Eichendorff Das Gedicht „Sehnsucht“ wurde von Joseph von Eichendorff (1788-1856) geschrieben und 1834 in dem Roman ,,Dichter und ihre Gesellen" publiziert. Es handelt von der Sehnsucht des lyrischen Ichs nach der Natur und dem Abenteuer. Der Autor will in diesem Gedicht ähnliche Gefühle im Leser erwecken. Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu jeweils acht Versen und alle Reime sind in Kreuzreime aufgeteilt, es gibt kein einheitliches Metrum. Die erste Strophe beschreibt das lyrische Ich, welches an einem Fenster steht und hinaus schaut, als es den Klang eines Posthorns hört, dieser löst in ihm eine große Sehnsucht nach der Ferne aus. Durch die...
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Inversion in Vers zwei (,,Am Fenster ich einsam stand“) und durch die Metapher „Das Herz mir im Leibe entbrennte“ (vgl. V. 5) wird das Leiden des lyrischen Ichs verdeutlicht. Durch die vorhandenen Enjambements in Vers drei und vier und Vers sieben und acht wird die Situation anschaulicher, ebenso wie durch die Metapher in Vers 6 („heimlich gedacht“). Das heimliche denken" ist aber auch ein Symbol für das in sich gekehrte lyrische Ich. Die zweite Strophe beginnt damit, dass zwei Gesellen von ihren Abenteuern singend an dem Fenster des lyrischen Ichs vorbei gingen. Das lyrische ich beobachtet und belauscht die Gesellen und beginnt von dem Lied zu erzählen (ab V. 13 vgl.). In der ganzen Strophe sind viele detailreiche Naturbilder zu finden, welche die Abenteuerlust des lyrischen Ichs widerspiegeln. Außerdem ist mit der in Vers zwölf genannten „stillen Gegend" eine Wiederholung zu dem „stillen Land" aus der ersten Strophe (V. 4) zu erkennen. Im ersten Teil (bis V. 12) ist das Bild des Berghangs vorherrschend, was alles wenig beweglich macht. Ab Zeile 13 bis 16 gibt es durch die Personifizierten Felsenschlüften (V. 13 „schwindelnden Felsenschlüften), Wälder (V. 14 „die Wälder rauschen“) und Quellen (V. 15f „von Quellen... Sich stürzen“) viel mehr Bewegung. Die Enjambements (V. 9f, 11f und 15f) geben allem einen Zusammenhang. Im Gegensatz zu der zweiten Strophe geht es in der dritten nicht mehr um die ursprüngliche Natur, sondern um die von Menschen veränderte Natur. Das Lied der Gesellen, das auch hier noch weiter geht, handelt von Marmorbildern (vgl. V. 17), Gärten die mit „dämmernden Lauben verwildern" (V. 19) und von „Palästen im Mondenschein" (V. 20). Nun ist die Rede von ,,Mädchen die am Fenster lauschen" (V. 21), wodurch ein Zusammenhang zur ersten Strophe und dem lyrischen Ich das allein am Fenster steht und in die Ferne Hört (vgl. V. 2f) deutlich. Diese Ähnlichkeit wird noch durch den klang der Lauten (vgl. V. 22) und durch die gleiche verträumte Stimmung (V. 23: „die Brunnen verschlafen rauschen“ und V. 1: „schienen so golden die Sterne"). Durch diese Ähnlichkeiten der Strophen, wie auch durch das Enjambement (V. 22f) wird dem Gedicht ein Rahmen geschaffen der das Gedicht abschließt. Dieser Rahmen wird auch durch das immer wieder am Strophen ende auftauchende „-nacht“ unterstützt. Durch die Wiederholung des Motivs am Fenster wird aber auch die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach der Liebe des Mädchens und der Liebe im Allgemeinen deutlich. Alles in allem hat das Gedicht eine emotionale Stimmung, welche auch durch die unregelmäßige Struktur des Gedichts spürbar wird. Die Strophen sind von unterschiedlicher Länge und bestehen aus freien Versen, es gibt kein einheitliches Versmaß. Die Form des Gedichts ordnet sich dem freien Sprachfluss unter, die Gefühlsbewegtheit des lyrischen Ichs will sich keiner festen Ordnung fügen. Aufbauend auf der Deutungshypothese, die sich für mich im laufe der Analyse bestätigt hat, ist, dass der Autor das Gefühl der Abenteuerlust und der Sehnsucht im Leser auslösen will, dies erkennt man an Beschreibungen natureller Bilder (siehe V. 13-16). Dazu ergänzend ist das Gedicht aus der Perspektive des lyrischen Ichs geschrieben, weswegen man dessen Gefühle nachvollziehen- und ein Stück weit adaptieren kann.
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Sehnsucht - Eichendorff - Gedichtsinterpretation
Dominik Klarsen
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Ausarbeitung
Gedichtsanalyse stand Q1
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Gedichtsanalyse: Sehnsucht von Joseph von Eichendorff
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11/12
Gedichtinterpretation Sehnsucht (Joseph von Eichendorff) -> 15 Punkte
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Am Walde - Gedicht
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Sehnsucht - Gedichtsanalyse
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LO 5 10 15 20 1 2 Sehnsucht (Joseph von Eichendorff) Es schienen so golden die Sterne, Am Fenster ich einsam stand Und hörte aus weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. Das Herz mir im Leib entbrennte, Da hab' ich mir heimlich gedacht: Ach wer da mitreisen könnte In der prächtigen Sommernacht! Zwei junge Gesellen gingen Vorüber am Bergeshang, Ich hörte im Wandern sie singen Die stille Gegend entlang: Von schwindelnden Felsenschlüften¹, Wo die Wälder rauschen so sacht, Von Quellen, die von den Klüften² Sich stürzen in die Waldesnacht. Sie sangen von Marmorbildern, Von Gärten, die über'm Gestein In dämmernden Lauben verwildern, Palästen im Mondenschein, Wo die Mädchen am Fenster lauschen, Wann der Lauten Klang erwacht, Und die Brunnen verschlafen rauschen In der prächtigen Sommernacht. - Schlüfte; Plural von Schluft Klippen = enge Schlucht Sehnsucht- Joseph von Eichendorff Das Gedicht „Sehnsucht“ wurde von Joseph von Eichendorff (1788-1856) geschrieben und 1834 in dem Roman ,,Dichter und ihre Gesellen" publiziert. Es handelt von der Sehnsucht des lyrischen Ichs nach der Natur und dem Abenteuer. Der Autor will in diesem Gedicht ähnliche Gefühle im Leser erwecken. Das Gedicht besteht aus drei Strophen zu jeweils acht Versen und alle Reime sind in Kreuzreime aufgeteilt, es gibt kein einheitliches Metrum. Die erste Strophe beschreibt das lyrische Ich, welches an einem Fenster steht und hinaus schaut, als es den Klang eines Posthorns hört, dieser löst in ihm eine große Sehnsucht nach der Ferne aus. Durch die...
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Inversion in Vers zwei (,,Am Fenster ich einsam stand“) und durch die Metapher „Das Herz mir im Leibe entbrennte“ (vgl. V. 5) wird das Leiden des lyrischen Ichs verdeutlicht. Durch die vorhandenen Enjambements in Vers drei und vier und Vers sieben und acht wird die Situation anschaulicher, ebenso wie durch die Metapher in Vers 6 („heimlich gedacht“). Das heimliche denken" ist aber auch ein Symbol für das in sich gekehrte lyrische Ich. Die zweite Strophe beginnt damit, dass zwei Gesellen von ihren Abenteuern singend an dem Fenster des lyrischen Ichs vorbei gingen. Das lyrische ich beobachtet und belauscht die Gesellen und beginnt von dem Lied zu erzählen (ab V. 13 vgl.). In der ganzen Strophe sind viele detailreiche Naturbilder zu finden, welche die Abenteuerlust des lyrischen Ichs widerspiegeln. Außerdem ist mit der in Vers zwölf genannten „stillen Gegend" eine Wiederholung zu dem „stillen Land" aus der ersten Strophe (V. 4) zu erkennen. Im ersten Teil (bis V. 12) ist das Bild des Berghangs vorherrschend, was alles wenig beweglich macht. Ab Zeile 13 bis 16 gibt es durch die Personifizierten Felsenschlüften (V. 13 „schwindelnden Felsenschlüften), Wälder (V. 14 „die Wälder rauschen“) und Quellen (V. 15f „von Quellen... Sich stürzen“) viel mehr Bewegung. Die Enjambements (V. 9f, 11f und 15f) geben allem einen Zusammenhang. Im Gegensatz zu der zweiten Strophe geht es in der dritten nicht mehr um die ursprüngliche Natur, sondern um die von Menschen veränderte Natur. Das Lied der Gesellen, das auch hier noch weiter geht, handelt von Marmorbildern (vgl. V. 17), Gärten die mit „dämmernden Lauben verwildern" (V. 19) und von „Palästen im Mondenschein" (V. 20). Nun ist die Rede von ,,Mädchen die am Fenster lauschen" (V. 21), wodurch ein Zusammenhang zur ersten Strophe und dem lyrischen Ich das allein am Fenster steht und in die Ferne Hört (vgl. V. 2f) deutlich. Diese Ähnlichkeit wird noch durch den klang der Lauten (vgl. V. 22) und durch die gleiche verträumte Stimmung (V. 23: „die Brunnen verschlafen rauschen“ und V. 1: „schienen so golden die Sterne"). Durch diese Ähnlichkeiten der Strophen, wie auch durch das Enjambement (V. 22f) wird dem Gedicht ein Rahmen geschaffen der das Gedicht abschließt. Dieser Rahmen wird auch durch das immer wieder am Strophen ende auftauchende „-nacht“ unterstützt. Durch die Wiederholung des Motivs am Fenster wird aber auch die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach der Liebe des Mädchens und der Liebe im Allgemeinen deutlich. Alles in allem hat das Gedicht eine emotionale Stimmung, welche auch durch die unregelmäßige Struktur des Gedichts spürbar wird. Die Strophen sind von unterschiedlicher Länge und bestehen aus freien Versen, es gibt kein einheitliches Versmaß. Die Form des Gedichts ordnet sich dem freien Sprachfluss unter, die Gefühlsbewegtheit des lyrischen Ichs will sich keiner festen Ordnung fügen. Aufbauend auf der Deutungshypothese, die sich für mich im laufe der Analyse bestätigt hat, ist, dass der Autor das Gefühl der Abenteuerlust und der Sehnsucht im Leser auslösen will, dies erkennt man an Beschreibungen natureller Bilder (siehe V. 13-16). Dazu ergänzend ist das Gedicht aus der Perspektive des lyrischen Ichs geschrieben, weswegen man dessen Gefühle nachvollziehen- und ein Stück weit adaptieren kann.