Sprachliche Mittel und Bildlichkeit in "Heimweh"
Eichendorff setzt in "Heimweh" vielfältige sprachliche Mittel ein, die sowohl dem harmonischen Klang als auch der Bildlichkeit des Gedichts dienen. Zu den klanglichen Mitteln gehören:
- Eine rhetorische Frage in Vers 6: "von der alten schönen Zeit?"
- Enjambements in Vers 1-2, 5-6 und 7-8, die den Rhythmus betonen
- Inversionen in Vers 4, 8, 10 und 12
- Alliterationen wie "will wandern" und "was wisset"
- Anaphern in Vers 13 und 14
- Ein Ausruf in Vers 8: "Wie liegt sie von hier so weit!"
Example: Die Alliteration "will wandern" in Vers 1 verstärkt den Eindruck der Bewegung und des Aufbruchs.
Zur Bildlichkeit tragen besonders Personifikationen bei, wie in Vers 9, wo das lyrische Ich die "dunklen Wipfel" anspricht. Dies zeigt die enge Verbundenheit mit der Natur, ein typisches Motiv der Romantik. Auch die Antithese zwischen "dunklen Wipfeln" und dem "schönen" Gefühl in Vers 9-10 verstärkt die emotionale Wirkung.
Definition: Personifikation - Eine rhetorische Figur, bei der unbelebten Dingen oder abstrakten Begriffen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.
Die Wortwahl ist durchweg poetisch, und der komplexe Satzbau mit teils grammatikalisch ungewöhnlichen Konstruktionen fordert die Aufmerksamkeit des Lesers. Die zahlreichen Satzzeichen unterstreichen ebenfalls die emotionale Intensität des Gedichts.