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Sprache-Denken-Wirklichkeit Abiturzusammenfasung
julia
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11/12/13
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Ferdinand de Sassure mit dem sprachlichen Zeichen; Wilhelm von Humboldt als Vorläufer der Sapir- Whorf- Hypothese; Die Sapir- Whorf- Hypothese, Kernthesen, Grundlagen, Kritik, Positionen anderer Sprachtheoretikern und die Aktualität der Hypothese
Sprache-Denken-Wirklichkeit Ferdinand de Sassure Theorie des sprachlichen Zeichen/ Grundelement der Kommunikation • Sprachliches Zeichen hat eine Inhalts- und Ausdrucksseite • Inhaltsseite: Vorstellung • Ausdrucksseite: Lautbild beide Seiten können nicht ohne einander existieren • Sprache ist als Zeichensystem einzuordnen ● -> Lautbild: Ton/ Schriftzeichen -> bestimmtes Bild wird im Kopf hervorgerufen -> Bezug auf Realität -> Lautbild ist willkürlich -> Grundlage weiterer Theorien Wilhelm von Humboldt Vorläufer der Sapir- Whorf- Hypothese • Sprache gilt als ,,bildendes Organ der Gedanken" • Denken und Sprache bilden eine Einheit Sprache hilft das vom Denken erfasste mitzuteilen • Sprache erschließt dem Denken Unbekanntes Die Sapir- Whorf- Hypothese Bezeichnetes (Inhaltsseite) Bezeichnung/Bezeichnendes Hauptaussage: Das sprachliche Zeichen (Ausdrucksseite) Vorstellung Vorstellung Lautbild Lautbild le arbor ○ Mittel, unbekannte Wahrheit zu erfassen ‡ nicht nur System von Sprache und Lauten • Verschiedene Sprachen übermitteln -> verschiedene Weltansichten -> durch Erlernen einer neuen Fremdsprache auch Kennenlernen eines neuen Weltbilds sprachliches Zeichen Die Sapir- Whorf- Hypothese ist eine linguistische Hypothese zum Verständnis vom Zusammenhang von Sprache und Denken. Begründer der Sapir- Whorf- Hypothese: Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir Sprache formt das Denken -> Muttersprache bestimmt Denkweise und Weltanschauung Kernthesen: 1. Das Linguistische bzw. Das Sprachliche Relativitätsprinzip • Sprecher verschiedener Sprachen nehmen die Wirklichkeit auf verschiedene Art und Weise wahr (abhängig von Lexik, Wortschatz & Grammatik) -> sprachenabhängiges Bild von der Welt gleiche/ ähnliche Wahrnehmung nur bei gleichen/ ähnlichen linguistischen Hintergründen -> Sprachen sind wir Netze, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit die außersprachliche Wirklichkeit unterschiedlich...
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einfangen. 2. Der Sprachliche bzw. Der Linguistische Determinismus • Denken, Erkenntnis und Weltsicht werden von der Sprache fundamental determiniert Das ,,linguistische System" (die Grammatik) als ,, Schema und Anleitung für die geistige Aktivität" -> Formung der Gedanken und der geistigen Vorstellung durch die Sprache -> die jeweilige Sprache bestimmt, was dem Menschen zu Denken möglich ist • Keine objektive Wahrnehmung und Erkenntnis möglich • Vorstellung, dass vielsprachige Linguisten ein größeres Maß an Objektivität erlangen können, da sie... durch die Kenntnis verschiedener Sprachen auch verschiedene Formen der WirklichkeitsInterpretation kennen • Zwar großer Einfluss von Sprache auf das Denken, aber keine Identität von Sprache und Denken linguistische Relativitätsprinzip Welt -> je nach Sprache, wird die Welt unterschiedlich wahrgenommen • Sprachenabhängiges Weltbild Sprache hat Einfluss auf Denken Linguistischer Determinismus Denken Wahrnehmen Erkennen Determination : • Begrenzung des Denkens -Steuerung des Denkens = Sprache →→ linguistisches System (die Grammatik) Formt das Denken ist Schema & Anleitung für die geistige Aktivität -> Muttersprache bestimmt, wie wir denken Denkmuster sind eingeschränkt andere Muttersprache anders denken = es gibt keine objektive Wahrnehmung Grundlagen für die These → Sprache der Hopi-Indianer o keine Zeitbegriffe o keine Möglichkeit über Zeit zu sprechen → These von Franz Boas ○ Eskimos haben viel mehr Wörter als Schnee -> differenziertere Wahrnehmung Kritik an der Hypothese und Gegenpositionen Nativismus • Noam Chomsky (Linguist): Angeborene Basisstrukturen, die beim Spracherwerb aktiviert werden (Universalgrammatik), folglich muss die Sprache dem Denken nachgeordnet sein • Steven Pinker (Linguist/Kognitionswissenschaftler): Angeborene Denkstrukturen beim Kind, ,,Sprachinstinkt", die Sprache der Gedanken (Mentalesisch) - Folgerung: Sprache weniger Einfluss auf das Denken Neurolinguistische Modelle → Komplexes Verhältnis von Sprache, Denken und Wirklichkeit, zeigt moderne Forschung → Keine einseitige Determination des Denkens durch Sprache, aber durchaus Einflüsse (etwa Erinnerungsleistung) → Neben der Sprache auch andere Strukturen, die für das Denken maßgeblich sind (Räumlichkeitskategorien, bildhafte Vorstellungen u.m.) Kritik an Whorfs Forschungsthesen und -ergebnissen → Lediglich Nutzung sekundärer Quellen → Widerlegung der Eskimothese, Hopi-Sprache hat doch keine so großen Unterschiede Erklärungslücken der Hypothese → Kognitive Fähigkeiten von (seit der Geburt) Gehörlosen kaum erklärbar → Die gelegentliche Schwierigkeit, Gedanken in Worte zu fassen (spricht für das Prinzip der Auf einen Blick SAPIR-WHORF-HYPOTHESE Linguistisches Relativitätsprinzip: unterschiedliche Wahrnehmung durch unter- schiedliche 38 Sprache Kritik an Whorfs wissen- schaftlichem Vorgehen GEGENPOSITIONEN- UND ARGUMENTE Nativisten (u.a. Chomsky/ Pinker): angeborene Sprach- erwerbsvoraussetzungen universelle Regeln für Farbbezeichnungen Sprachlicher Determinismus: Denken wird durch die Sprache determiniert. C - kognitive Fähigkeiten von Gehörlosen WORT GEDANKE - SPRACHE Je nach Sprache der Eltern schreien Babys unterschiedlich, also sozusagen mit Akzent. Wissenschaftler führen das nicht auf Vererbung zurück, sondern darauf, dass Ungeborene schon im Mutterleib die Sprachmelodie der Positionen von Sprachtheoretikern zum Thema Sprache- Denken- Wirklichkeit Eltern wahrnehmen. Neurolingustik: komplexes Verhältnis von Sprache, Denken, Wirklichkeit Nietzsches Position • Für Nietzsche sind Worte eine Abbildung des Nervenreizes in Lauten. Ausdrücke und Nervenreize werden durch Metaphern glaubhaft und zur Wahrheit gemacht, da sie nur in der Gesellschaft weiter gereicht werden. o Die Wahrheit ist nichts anderes als eine Illusion, wovon man nicht weiß ob dies der Wahrheit entspricht. • Mauthners Position ° Stellt das Verhältnis von Sprache und Denken bzw. Erkenntnis infrage. Er unterscheidet die Sprache einmal als Kunstmittel und einmal als Erkenntniswerkzeug. o Das Hineinversetzen in Sprache ist möglich, jedoch nicht das Erkennen bzw. das Verstehen der Bedeutung für jenen, der das Wort schuf. Künstlern ist es möglich ihre Stimmung zu vermitteln, aber nicht eine Erkenntnis oder ein Erlebnis. • Krauses Position ○ Das Wort ist abhängig von der Sprache sowie der aus dem Wort entstandene Gedanke, da aus dem Wort ein Gedanke entsteht, wird somit die Sprache geformt. Der Mensch ist anhängig von der Sprache und die Gedanken stehen unter ihrer Kontrolle. Trotzdem hat der Mensch seine eigenen freien Gedanken. => MACHT DER SPRACHE IM VERHÄLTNIS VON SPRACHE & DENKEN Aktualität der Sapir- Whorf- Hypothese -> Nach dem die Sapir- Whorf- Hypothese in Vergangenheit in der Debatte um den Zusammenhang von Sprache, Denken und Wirklichkeit von Linguisten weitestgehend negiert wurde, weisen einige neue Forschungsergebnisse der letzten Jahre auf eine Aktualität bzw. Relevanz ihrer hin, sie erhält wieder mehr Aufmerksamkeit im Diskurs.
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Ferdinand de Sassure mit dem sprachlichen Zeichen; Wilhelm von Humboldt als Vorläufer der Sapir- Whorf- Hypothese; Die Sapir- Whorf- Hypothese, Kernthesen, Grundlagen, Kritik, Positionen anderer Sprachtheoretikern und die Aktualität der Hypothese
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Sprache-Denken-Wirklichkeit Ferdinand de Sassure Theorie des sprachlichen Zeichen/ Grundelement der Kommunikation • Sprachliches Zeichen hat eine Inhalts- und Ausdrucksseite • Inhaltsseite: Vorstellung • Ausdrucksseite: Lautbild beide Seiten können nicht ohne einander existieren • Sprache ist als Zeichensystem einzuordnen ● -> Lautbild: Ton/ Schriftzeichen -> bestimmtes Bild wird im Kopf hervorgerufen -> Bezug auf Realität -> Lautbild ist willkürlich -> Grundlage weiterer Theorien Wilhelm von Humboldt Vorläufer der Sapir- Whorf- Hypothese • Sprache gilt als ,,bildendes Organ der Gedanken" • Denken und Sprache bilden eine Einheit Sprache hilft das vom Denken erfasste mitzuteilen • Sprache erschließt dem Denken Unbekanntes Die Sapir- Whorf- Hypothese Bezeichnetes (Inhaltsseite) Bezeichnung/Bezeichnendes Hauptaussage: Das sprachliche Zeichen (Ausdrucksseite) Vorstellung Vorstellung Lautbild Lautbild le arbor ○ Mittel, unbekannte Wahrheit zu erfassen ‡ nicht nur System von Sprache und Lauten • Verschiedene Sprachen übermitteln -> verschiedene Weltansichten -> durch Erlernen einer neuen Fremdsprache auch Kennenlernen eines neuen Weltbilds sprachliches Zeichen Die Sapir- Whorf- Hypothese ist eine linguistische Hypothese zum Verständnis vom Zusammenhang von Sprache und Denken. Begründer der Sapir- Whorf- Hypothese: Benjamin Lee Whorf und Edward Sapir Sprache formt das Denken -> Muttersprache bestimmt Denkweise und Weltanschauung Kernthesen: 1. Das Linguistische bzw. Das Sprachliche Relativitätsprinzip • Sprecher verschiedener Sprachen nehmen die Wirklichkeit auf verschiedene Art und Weise wahr (abhängig von Lexik, Wortschatz & Grammatik) -> sprachenabhängiges Bild von der Welt gleiche/ ähnliche Wahrnehmung nur bei gleichen/ ähnlichen linguistischen Hintergründen -> Sprachen sind wir Netze, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit die außersprachliche Wirklichkeit unterschiedlich...
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Der Linguistische Determinismus • Denken, Erkenntnis und Weltsicht werden von der Sprache fundamental determiniert Das ,,linguistische System" (die Grammatik) als ,, Schema und Anleitung für die geistige Aktivität" -> Formung der Gedanken und der geistigen Vorstellung durch die Sprache -> die jeweilige Sprache bestimmt, was dem Menschen zu Denken möglich ist • Keine objektive Wahrnehmung und Erkenntnis möglich • Vorstellung, dass vielsprachige Linguisten ein größeres Maß an Objektivität erlangen können, da sie... durch die Kenntnis verschiedener Sprachen auch verschiedene Formen der WirklichkeitsInterpretation kennen • Zwar großer Einfluss von Sprache auf das Denken, aber keine Identität von Sprache und Denken linguistische Relativitätsprinzip Welt -> je nach Sprache, wird die Welt unterschiedlich wahrgenommen • Sprachenabhängiges Weltbild Sprache hat Einfluss auf Denken Linguistischer Determinismus Denken Wahrnehmen Erkennen Determination : • Begrenzung des Denkens -Steuerung des Denkens = Sprache →→ linguistisches System (die Grammatik) Formt das Denken ist Schema & Anleitung für die geistige Aktivität -> Muttersprache bestimmt, wie wir denken Denkmuster sind eingeschränkt andere Muttersprache anders denken = es gibt keine objektive Wahrnehmung Grundlagen für die These → Sprache der Hopi-Indianer o keine Zeitbegriffe o keine Möglichkeit über Zeit zu sprechen → These von Franz Boas ○ Eskimos haben viel mehr Wörter als Schnee -> differenziertere Wahrnehmung Kritik an der Hypothese und Gegenpositionen Nativismus • Noam Chomsky (Linguist): Angeborene Basisstrukturen, die beim Spracherwerb aktiviert werden (Universalgrammatik), folglich muss die Sprache dem Denken nachgeordnet sein • Steven Pinker (Linguist/Kognitionswissenschaftler): Angeborene Denkstrukturen beim Kind, ,,Sprachinstinkt", die Sprache der Gedanken (Mentalesisch) - Folgerung: Sprache weniger Einfluss auf das Denken Neurolinguistische Modelle → Komplexes Verhältnis von Sprache, Denken und Wirklichkeit, zeigt moderne Forschung → Keine einseitige Determination des Denkens durch Sprache, aber durchaus Einflüsse (etwa Erinnerungsleistung) → Neben der Sprache auch andere Strukturen, die für das Denken maßgeblich sind (Räumlichkeitskategorien, bildhafte Vorstellungen u.m.) Kritik an Whorfs Forschungsthesen und -ergebnissen → Lediglich Nutzung sekundärer Quellen → Widerlegung der Eskimothese, Hopi-Sprache hat doch keine so großen Unterschiede Erklärungslücken der Hypothese → Kognitive Fähigkeiten von (seit der Geburt) Gehörlosen kaum erklärbar → Die gelegentliche Schwierigkeit, Gedanken in Worte zu fassen (spricht für das Prinzip der Auf einen Blick SAPIR-WHORF-HYPOTHESE Linguistisches Relativitätsprinzip: unterschiedliche Wahrnehmung durch unter- schiedliche 38 Sprache Kritik an Whorfs wissen- schaftlichem Vorgehen GEGENPOSITIONEN- UND ARGUMENTE Nativisten (u.a. Chomsky/ Pinker): angeborene Sprach- erwerbsvoraussetzungen universelle Regeln für Farbbezeichnungen Sprachlicher Determinismus: Denken wird durch die Sprache determiniert. C - kognitive Fähigkeiten von Gehörlosen WORT GEDANKE - SPRACHE Je nach Sprache der Eltern schreien Babys unterschiedlich, also sozusagen mit Akzent. Wissenschaftler führen das nicht auf Vererbung zurück, sondern darauf, dass Ungeborene schon im Mutterleib die Sprachmelodie der Positionen von Sprachtheoretikern zum Thema Sprache- Denken- Wirklichkeit Eltern wahrnehmen. Neurolingustik: komplexes Verhältnis von Sprache, Denken, Wirklichkeit Nietzsches Position • Für Nietzsche sind Worte eine Abbildung des Nervenreizes in Lauten. Ausdrücke und Nervenreize werden durch Metaphern glaubhaft und zur Wahrheit gemacht, da sie nur in der Gesellschaft weiter gereicht werden. o Die Wahrheit ist nichts anderes als eine Illusion, wovon man nicht weiß ob dies der Wahrheit entspricht. • Mauthners Position ° Stellt das Verhältnis von Sprache und Denken bzw. Erkenntnis infrage. Er unterscheidet die Sprache einmal als Kunstmittel und einmal als Erkenntniswerkzeug. o Das Hineinversetzen in Sprache ist möglich, jedoch nicht das Erkennen bzw. das Verstehen der Bedeutung für jenen, der das Wort schuf. Künstlern ist es möglich ihre Stimmung zu vermitteln, aber nicht eine Erkenntnis oder ein Erlebnis. • Krauses Position ○ Das Wort ist abhängig von der Sprache sowie der aus dem Wort entstandene Gedanke, da aus dem Wort ein Gedanke entsteht, wird somit die Sprache geformt. Der Mensch ist anhängig von der Sprache und die Gedanken stehen unter ihrer Kontrolle. Trotzdem hat der Mensch seine eigenen freien Gedanken. => MACHT DER SPRACHE IM VERHÄLTNIS VON SPRACHE & DENKEN Aktualität der Sapir- Whorf- Hypothese -> Nach dem die Sapir- Whorf- Hypothese in Vergangenheit in der Debatte um den Zusammenhang von Sprache, Denken und Wirklichkeit von Linguisten weitestgehend negiert wurde, weisen einige neue Forschungsergebnisse der letzten Jahre auf eine Aktualität bzw. Relevanz ihrer hin, sie erhält wieder mehr Aufmerksamkeit im Diskurs.