Energiestoffwechsel und Belastungsintensität
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Zusammenwirken der verschiedenen Energiegewinnungswege bei unterschiedlichen Belastungsintensitäten. Dabei werden insbesondere die aerobe und anaerobe Schwelle sowie deren Bedeutung für den Energiestoffwechsel erläutert.
Bei niedrigen Belastungsintensitäten, bei denen der Laktatspiegel unter 2 mmol pro Liter Blut liegt, erfolgt die Energiegewinnung überwiegend aerob. Der Laktatspiegel bleibt in der Nähe des Ruhewerts und etwa 50% der Energie wird aus Fettsäuren gewonnen.
Definition: Die aerobe Schwelle liegt bei einem Laktatspiegel von 2 mmol 180mg pro Liter Blut. Ab dieser Schwelle kann die benötigte Energie nur durch zusätzliche Energiegewinnung aus dem anaerob-laktaziden Stoffwechselweg bereitgestellt werden.
Im aerob-anaeroben Übergangsbereich nimmt der Anteil der anaerob-laktaziden Energiegewinnung mit steigender Belastungsintensität zu. Dabei stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Laktatbildung und Laktatabbau ein, sodass der Laktatspiegel bei gleichbleibender Belastungsintensität konstant bleibt.
Definition: Die anaerobe Schwelle wird bei einem Laktatspiegel von 4 mmol pro Liter Blut erreicht. An diesem Punkt herrscht das maximale Laktatgleichgewicht maximalessteadystate.
Beispiel: An der anaeroben Schwelle reicht die aufgenommene Sauerstoffmenge gerade für den Gesamtenergiebedarf aus. Dies entspricht etwa einer Laufgeschwindigkeit von 11 km/h bei einer Tennisspielerin oder 14,5 km/h bei einer Mittelstreckenläuferin.
Highlight: Die Kenntnis der aeroben und anaeroben Schwelle ist für die Trainingssteuerung im Leistungssport von großer Bedeutung, da sie Aufschluss über die optimale Belastungsintensität für verschiedene Trainingsziele gibt.