Sportsucht ist eine ernstzunehmende Verhaltenssucht, die sich durch zwanghaftes und exzessives Sporttreiben auszeichnet.
Die psychischen Folgen von Sportsucht können gravierend sein. Betroffene entwickeln häufig ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper und ihrer Leistungsfähigkeit. Das übermäßige Training wird zum zentralen Lebensinhalt, während andere wichtige Lebensbereiche wie Familie, Freunde oder Beruf vernachlässigt werden. Besonders gefährlich ist der enge Zusammenhang zwischen Sportsucht und Essstörung - viele Sportsüchtige entwickeln parallel eine gestörte Essverhalten, um ihre sportlichen Ziele zu erreichen.
Die Symptome der Sportsucht zeigen sich auf verschiedenen Ebenen: Körperlich kommt es oft zu Überbelastungserscheinungen wie chronischen Schmerzen oder erhöhter Verletzungsanfälligkeit. Psychisch leiden Betroffene unter Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen, wenn sie nicht trainieren können. Sozial isolieren sie sich zunehmend und ordnen alle Aktivitäten dem Sport unter. Die Behandlung von Sportsucht erfordert meist professionelle Hilfe durch Psychotherapeuten oder Suchtberater. Wichtig ist dabei, die zugrundeliegenden Ursachen der Sportsucht zu erkennen - oft spielen ein geringes Selbstwertgefühl, Perfektionismus oder traumatische Erfahrungen eine Rolle. Ziel der Therapie ist es, einen gesunden Umgang mit Sport zu entwickeln und alternative Bewältigungsstrategien zu erlernen. Die psychologischen Aspekte der Erkrankung müssen dabei besonders berücksichtigt werden, da die Sucht häufig eine Form der Kompensation darstellt.