Der Expressionismus war eine einflussreiche kulturrevolutionäre Bewegung in Deutschland von 1885 bis 1925. Diese Kunstepoche zeichnete sich durch eine ausdrucksstarke und gefühlsbetonte Darstellung der inneren Wahrnehmung der Künstler aus. Zentrale Themen waren Großstadt, Krieg, Entfremdung und Individualität. Der Expressionismus entwickelte sich als Reaktion auf die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Zeit, insbesondere Industrialisierung, Erster Weltkrieg und Weimarer Republik. In Malerei, Literatur und anderen Kunstformen brachen expressionistische Künstler radikal mit Traditionen und suchten nach neuen Ausdrucksformen für das moderne Lebensgefühl.
• Die expressionistische Kunst verwendete intensive Farben und verzerrte Formen, um Emotionen direkt auszudrücken. Wichtige Künstlergruppen waren "Die Brücke" und "Der Blaue Reiter".
• In der expressionistischen Literatur dominierten fragmentarische Stile, Neologismen und Motive wie Großstadt, Identitätszerfall und Wahnsinn. Bedeutende Autoren waren Alfred Döblin, Franz Kafka und Gottfried Benn.
• Ziel des Expressionismus war es, verkrustete Denkweisen aufzubrechen und neue Sichtweisen auf Mensch und Gesellschaft zu eröffnen.