Moderne Sequenzierungsmethoden und Molekulare Uhr
Die moderne Proteinsequenzierung hat sich von den ursprünglichen manuellen Methoden zu hochautomatisierten Verfahren entwickelt. Die Massenspektrometrie ermöglicht heute die Analyse von Proteinen innerhalb weniger Tage und benötigt nur geringe Mengen an Probenmaterial.
Example: Bei der massenspektrometrischen Analyse werden Proteine zunächst mit Proteasen in Fragmente gespalten. Diese Fragmente werden dann im Massenspektrometer nach Masse und Ladung aufgetrennt und einzeln erfasst.
Das Ergebnis ist ein charakteristischer "Peptidmassen-Fingerabdruck", der spezifisch für jedes Protein ist. Durch den Vergleich mit Datenbanken kann das analysierte Protein identifiziert werden.
Highlight: Die moderne Massenspektrometrie ermöglicht eine schnelle und präzise Analyse von Proteinen, was die Forschung in Bereichen wie der Sanger Sequenzierung und dem Next Generation Sequencing erheblich vorangetrieben hat.
Das Konzept der molekularen Uhr basiert auf der Annahme, dass die Mutationsrate für jedes Protein oder Gen über die Zeit annähernd konstant ist. Diese durchschnittliche Rate wird als molekulare Evolutionsrate bezeichnet.
Definition: Die molekulare Uhr ist ein Konzept in der Evolutionsbiologie, das die konstante Mutationsrate von Proteinen oder Genen nutzt, um evolutionäre Zeiträume abzuschätzen.
Durch die Kalibrierung der molekularen Uhr anhand von Fossilienfunden können bestimmte Aufspaltungszeiträume in der Evolution abgeleitet werden. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf die zeitliche Dimension der Evolution und ergänzt die Erkenntnisse aus der vergleichenden DNA-Sequenzierung.
Vocabulary: Die molekulare Evolutionsrate beschreibt die durchschnittliche Häufigkeit, mit der eine Aminosäure oder ein Nukleotid pro 100 Einheiten über einen bestimmten Zeitraum ausgetauscht wird.
Die Kombination aus modernen Sequenzierungstechniken, wie der Fluoreszenz Sequenzierung, und dem Konzept der molekularen Uhr hat unser Verständnis der Evolution und der Verwandtschaftsbeziehungen zwischen Arten revolutioniert. Diese Methoden ergänzen klassische Ansätze wie den Präzipitintest und ermöglichen eine genauere und detailliertere Analyse der evolutionären Geschichte von Organismen.