Vererbungsmuster und Familienstammbäume in der Genetik
Die Analyse von Familienstammbäumen ist ein fundamentales Werkzeug in der Genetik, um die Vererbung von Merkmalen und Krankheiten zu verstehen. Diese Methode ist besonders effektiv bei Eigenschaften, die von einem einzelnen Gen bestimmt werden.
Definition: Ein Familienstammbaum ist eine grafische Darstellung der Vererbung bestimmter Merkmale über mehrere Generationen hinweg. Männliche Individuen werden als Quadrate, weibliche als Kreise dargestellt.
Bei der Analyse von Vererbungsmustern unterscheiden wir grundsätzlich zwischen autosomalen und gonosomalen Erbgängen. Der autosomal-dominante Erbgang zeigt sich dadurch, dass beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind und das Merkmal in jeder Generation auftritt. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Blutgruppe A gegenüber 0.
Der autosomal-rezessive Erbgang hingegen ist dadurch gekennzeichnet, dass das Merkmal Generationen überspringen kann, aber weiterhin beide Geschlechter gleichermaßen betrifft. Besonders interessant ist der gonosomal-rezessive Erbgang, bei dem ein Geschlecht - typischerweise Männer - häufiger betroffen ist.
Beispiel: Bei der Rot-Grün-Sehschwäche liegt ein gonosomal-rezessiver Erbgang vor. Männer sind häufiger betroffen, da sie nur ein X-Chromosom besitzen und somit keine Kompensationsmöglichkeit durch ein zweites X-Chromosom haben.