Phospholipide - Die Grundbausteine der Biomembran
Die Biomembran besteht hauptsächlich aus speziellen Fettmolekülen, den Phospholipiden. Das häufigste Phospholipid ist das Lecithin. Diese Moleküle haben einen interessanten Aufbau: Sie besitzen einen polaren Kopf (aus Cholin, Phosphatgruppe und Glycerin) und unpolare Schwänze (aus Fettsäuren).
Der polare Kopf ist hydrophil (wasserliebend) und löst sich gut in Wasser. Die unpolaren Schwänze dagegen sind hydrophob (wassermeidend) und lösen sich nicht in Wasser. Diese gegensätzlichen Eigenschaften im selben Molekül nennt man amphiphil.
💡 Merke dir: Wegen ihrer amphiphilen Struktur ordnen sich Phospholipide in Wasser von selbst zu einer Doppelschicht an: Die hydrophilen Köpfe zeigen nach außen zum Wasser, während die hydrophoben Schwänze nach innen zeigen und sich gegenseitig berühren.
In wässriger Umgebung bilden diese Lipiddoppelschichten geschlossene Bläschen (Vesikel), die einen Innenraum von der Außenwelt abtrennen. Genau dieses Prinzip nutzen alle Zellen für ihre Zellmembran - eine Lipiddoppelschicht trennt das Zellinnere vom Außenraum und schafft so die Grundlage für Leben.
Die Doppellipidschicht (auch Bilayer genannt) ist dabei nicht starr, sondern flüssig - die einzelnen Phospholipide können sich seitlich bewegen, was der Membran Flexibilität verleiht. Gleichzeitig bleibt die Membran durch die hydrophoben Wechselwirkungen im Inneren stabil und dicht.