Das Biosphere 2 Experiment war eines der ambitioniertesten wissenschaftlichen Projekte der 1990er Jahre, bei dem acht Teilnehmer zwei Jahre lang in einem geschlossenen Ökosystem lebten.
Die riesige Anlage in Arizona, mit einer beeindruckenden Größe von 1,27 Hektar, beherbergte verschiedene Biome wie einen Regenwald, eine Savanne, einen Ozean mit Korallenriff, Mangrovensümpfe und eine Wüste. Die Biosphäre 2 wurde als autarkes System konzipiert, das die Erde (Biosphäre 1) im Kleinen nachbilden sollte. Die Teilnehmer mussten ihre eigene Nahrung anbauen und mit begrenzten Ressourcen haushalten. Während des Experiments traten verschiedene Probleme auf - der Sauerstoffgehalt sank gefährlich ab, die Nahrungsmittelproduktion war unzureichend und es gab Konflikte zwischen den Bewohnern.
Trotz der Schwierigkeiten lieferte das Experiment wertvolle Erkenntnisse über geschlossene Ökosysteme und die Herausforderungen der Langzeit-Isolation. Heute dient die Anlage als Forschungs- und Bildungseinrichtung der University of Arizona. Es gibt verschiedenes Unterrichtsmaterial, das Kindern und Jugendlichen die Bedeutung von Ökosystemen näherbringt. Besonders interessant waren auch die sozialen Aspekte - wie Menschen unter solch extremen Bedingungen zusammenleben. Gerüchte über eine Schwangerschaft während des Experiments wurden nie bestätigt. Das Projekt wurde in mehreren Dokumentationen und einem Film aufgearbeitet und inspiriert bis heute die Forschung zu geschlossenen Lebensräumen, etwa für zukünftige Marsmissionen.